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Bayern

Flutpolder-Kette an der Donau kommt

Das Bayerische Kabinett gibt grünes Licht für neun Standorte. Kritik an der Entscheidung gibt es von betroffenen Landwirten.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Freistaat stärkt den vorbeugenden Hochwasserschutz bei extremen Hochwasserereignissen. Als Anpassung an die Folgen des Klimawandels wird das Bayerische Flutpolderprogramm an der Donau mit neun Standorten fortgeführt. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag dieser Woche entschieden. „Heute ist ein guter Tag für den Hochwasserschutz in Bayern. Entlang der Donau soll eine Kette von neun Flutpoldern kommen. Der Freistaat reagiert damit konsequent auf die tragischen Sturzfluten- und Hochwasserkatastrophen der vergangenen Wochen“, so Bayerns Umweltminister Torsten Glauber. In Zeiten des Klimawandels komme das nächste Hochwasser mit Sicherheit. Neue vertiefende Untersuchungen hätten deutlich gezeigt, dass Flutpolder wirkten und durch nichts zu ersetzen seien.

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Zusätzlich zu den sieben bereits gesetzten Standorten Leipheim, Helmeringen, Neugeschüttwörth, Riedensheim, Großmehring, Katzau und Öberauer Schleife wurde beschlossen, den Standort Bertoldsheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) beizubehalten. Die gesteuerten Flutpolder in Wörthhof und Eltheim (Landkreis Regensburg) sollen zu einer neuen wirkungsgleichen Variante in Wörthhof zusammengefasst werden. Die Realisierung der Standorte Wörthhof und Bertholdsheim soll als letzte erfolgen in den Jahren 2031 und 2032. Rund 120.000 Menschen könnten mit den Flutpoldern entlang der Donau zusätzlich vor Extremhochwassern geschützt werden, das Schadenspotenzial liegt dabei bei über 9 Milliarden Euro.

Grundlage der Entscheidung seien vertiefte Untersuchungen mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die das Bayerische Landesamt für Umwelt im Auftrag des Umweltministeriums zu den möglichen Flutpolder-Standorten Bertoldsheim, Eltheim und Wörthhof durchgeführt habe. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen die herausragende Rolle dieser Flutpolder, um extreme Hochwasserereignisse wirksam kappen zu können. Weitere Rückhaltemöglichkeiten an den großen Seitenzuflüssen der Donau können die geplanten Flutpolder hingegen ebenso nicht ersetzen wie ein optimiertes Staustufenmanagement. Auch die Grundwassersituation an den drei Standorten wurde laut Glauber noch einmal untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Realisierung ohne negative Veränderungen der Grundwassersituation für die Anlieger erfolgen könne.

Der Minister betonte, auch die Interessen der Anlieger im Blick zu haben. „Wir setzen auf Dialog und Transparenz im weiteren Verfahren", so Glauber weiter.

Bauernverband wurde überrascht

Karlheiz Götz, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands im Landkreis Donau-Ries, zeigte sich enttäuscht, dass die bayerische Staatsregierung den Dialogprozess mit den betroffenen Anliegern der Flutpolder nicht zu Ende geführt und diese nun vor vollendete Tatsachen gestellt hat. „Wir Bauern sind bereit, uns beim Hochwasserschutz einzubringen, aber wir müssen auch die Konsequenzen für die betroffenen Grundstückseigentümer im Blick haben“, so der Obmann. Beim umstrittenen Polder Bertoldsheim bestehe die Gefahr, dass das Grundwasser in die Gemeinde Marxheim zurückgedrückt werde, was dort schnell zu Überschwemmungen führen würde.

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