Trotz ihres hoffnungsvollen Namens wird die Gen-Kartoffel Fortuna der BASF kein Glück bringen, meint Grünen-Sprecher Harald Ebner nach dem Antrag des Zuchtunternehmens auf Zulassung der neuen Sorte. "Die breite Verbrauchermehrheit hat keinen Appetit auf Gen-Pommes, die als solche klar gekennzeichnet werden müssten. Das wissen auch die Verarbeiter von Speisekartoffeln", so Ebner. Sie hätten bereits 2010 angekündigt, Fortuna nicht einsetzen zu wollen. Aus ähnlichen Gründen sei bereits die Gen-Stärkekartoffel Amflora zum Ladenhüter geworden. BASF sollte auch im Sinne seiner Aktionäre nicht länger versuchen, dem Markt Produkte aufzuzwingen, für die es keine Nachfrage gibt, empfiehlt der Abgeordnete.
Selbst wenn die Gen-Knolle nur in kleinem Umfang angebaut würde, droht seiner Meinung nach eine Kontamination der noch gentechnikfreien Kartoffelproduktion und -verarbeitung. Die massiv steigenden Kosten zur Vermeidung von gentechnischen Verunreinigungen im Verarbeitungsprozess würden auf die Verbraucher abgewälzt, nicht auf BASF als Verursacherin. Über die Bestäubung durch Bienen wäre auch die Gentech-Freiheit des einheimischen Honigs in Gefahr. Verbraucherschutzministerin Aigner müsse sich deshalb in Brüssel gegen die Zulassung der neuen BASF-Kartoffel einsetzen.
Genauso wie bei Amflora gibt es laut Ebner auch zu Fortuna bereits konventionell gezüchtete und weitgehend resistente Alternativen. "Fraglich bleibt zudem, ob eine gentechnisch erzeugte Resistenz in der Praxis wirklich langlebiger ist als konventionell eingezüchtete Resistenzen." (ad)
Hintergrund:
BASF beantragt Zulassung für GVO-Speisekartoffel [01.11.2011]