Mit Unverständnis reagiert Hermann Grupe von der FDP Niedersachsen auf die Vorwürfe von Anton Hofreiter (Grüne), der deutsche Agrarexport sei an der Flüchtlingskrsie mitschuld. „Wie Herr Hofreiter die deutsche Agrarpolitik für die weltweite Vertreibung von Millionen von Menschen verantwortlich zu machen, ist eine ungeheuerliche und absolut haltlose Anschuldigung. Diese Menschen fliehen in erster Linie vor Krieg, Terror, Vergewaltigung und Mord. Den internationalen Handel der deutschen Agrarwirtschaft mit solchen Gräueltaten gleichzusetzen, ist ein absoluter Skandal und eine an Geschmacklosigkeit nicht zu überbietende Entgleisung des Grünen“, so Grupe.
Die Landesregierung unterstütze offenbar seine Haltung oder teile zumindest die falsche Einschätzung Hofreiters. Anders sei ihre im Agrarausschuss zu Protokoll gegebene Kritik an einer weiteren Absatzförderung in Drittlandsmärkten nicht zu erklären. Grupe: „Die Menschheit wächst bis 2050 um 2,5 Milliarden Menschen. Die dadurch entstehenden Wachstumsmärkte sind eine Riesenchance für unsere heimische Landwirtschaft und den ländlichen Raum. Wenn wir dieser Aufgabe nachkommen, ist das auch ein Beitrag um möglichst alle Menschen mit ausreichend Nahrungsmitteln zu versorgen. Dieses Ziel sollte die Landesregierung nicht in Misskredit ziehen!“
Hintergrund: Die niedersächsische Landesregierung hatte zuletzt im Agrarausschuss ihre Kritik an einer Absatzförderung auf Drittlandsmärkten durch die deutsche Agrarwirtschaft geäußert. Auch der Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen kritisiert dies und macht die deutsche Agrarpolitik mitverantwortlich für die Flüchtlingskrise der vergangenen Jahre. Die Agrarexporte der EU gehen vorrangig nach Marokko, Algerien, Ägypten, Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria und Südafrika während hingegen die Flüchtlingsströme vom afrikanischen Kontinent maßgeblich den Ländern Eritrea, Mali, Nigeria, Gambia und Somalia entstammen.
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