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Haltet die Seuche fern!

Ein Kommentar von Beate Kraml: Die Afrikanische Schweinepest (ASP) steht vor der Tür – quasi einen Katzensprung von der heimischen Grenze entfernt. Inzwischen wurden in Tschechien über 20 positive Befunde bei Wildschweinen bestätigt. Die Besorgnis der heimischen Schweinebranche ist dementsprechend groß.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Beate Kraml, Redakteurin bei top agrar Österreich:

 

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) steht vor der Tür – quasi einen Katzensprung von der heimischen Grenze entfernt. Inzwischen wurden in Tschechien über 20 positive Befunde bei Wildschweinen bestätigt. Die Besorgnis der heimischen Schweinebranche ist dementsprechend groß. Jederzeit könnte es auch bei uns die ersten Fälle der gefährlichen und hoch ansteckenden Seuche geben.

 

Daher müssen jetzt alle Betriebe in der verordneten Überwachungszone die nötigen Hygienemaßnahmen konsequent umsetzen. Der Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen muss unbedingt verhindert werden. Es darf auch keinen indirekten Kontakt über offene Futterlager oder Grünfutter geben. Die Betriebs- und Personenhygiene ist wichtiger denn je. Füttern Sie zudem keinesfalls Speisereste an die Schweine und reinigen und desinfizieren Sie Transportfahrzeuge immer nach der Benützung.

 

Natürlich sind diese Maßnahmen mit einem erhöhten Aufwand verbunden: Von Zaunkosten angefangen bis zu Desinfektionsmitteln oder zusätzlicher Stallkleidung. Dazu kommen noch höhere Arbeitszeiten und Reinigungsarbeiten. Allen Schweinehaltern muss aber klar sein, dass diese Maßnahmen und Kosten nichts im Vergleich zu einem Ausbruch der ASP sind. In Estland zum Beispiel haben etwa 50 % der schweinehaltenden Betriebe die Produktion eingestellt – und das innerhalb von nur drei Jahren. Nicht auszudenken, wenn so etwas in Österreich passieren würde!

 

Auch die langfristigen Folgen eines Ausbruches sind nicht zu unterschätzen. Südkorea beispielsweise, wohin Österreich bereits jetzt große Mengen an Fleisch exportiert, würde eine Sperrfrist von drei Jahren verhängen. Und das nachdem Österreich die ASP erfolgreich bekämpfen konnte. Das heißt, dass wir noch Jahre nach einem Ausbruch schwere Markteinbußen hinnehmen müssten. Solche Sperrfristen können wir uns einfach nicht leisten.

 

Die größte Verantwortung in Sachen Seuchenvorbeugung tragen aber die Jäger. Hier ist federführend auch Landesjägermeister Josef Pröll gefordert: Er muss jetzt allen Jägern ins Gewissen reden. Jagdausflüge nach Tschechien oder in anderen Regionen mit ASP-positiven Wildschweinen sollten am besten zur Gänze unterlassen werden. Wildbret, Jagdtrophäen oder Wurstwaren von Wildschweinen stellen eine riesige Gefahr dar, das Virus ins Land zu bringen. Jeder Jäger solle sich daher zweimal überlegen, ob er im Ausland eine Sau schießt und nach Hause mitbringt. Tabu sollte für jeden Einreisenden aus dem Osten zudem sein, Wurstwaren als Reiseproviant mitzunehmen. Denn auch in verarbeitetem Fleisch ist das Schweinepest-Virus lange aktiv.


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Nicht zuletzt stellen auch Hobbyschweinehalter eine Gefahr dar. Auch Sie müssen über die Folgen der ASP und anderen Seuchen aufgeklärt werden. Nur wenn alle Betroffenen – Jäger und Schweinehalter – alle notwendigen Maßnahmen konsequent durchführen, haben wir vielleicht eine Chance, die verheerende Seuche von Österreich fernzuhalten.

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