Als am Freitag knapp 1.200 Bauern mit ihren Traktoren die Brücken in Dresden blockierten, hatte der örtliche Linken-Chef Jens Matthis (53) kritische Worte übrig. Wie die Bildzeitung schreibt, postete er auf Facebook:
„Angesichts der beeindruckenden Parade von fabrikneuen Traktoren durch die Stadt ist es mir um den Wohlstand der Bäuerinnen und Bauern nicht mehr bange“, schrieb Matthis. Sachsens Bauernpräsident Torsten Krawczyk (44) zeigte sich entsetzt, die Äußerungen seien beschämend und würden nicht für die Kompetenz dieses Politikers sprechen. Und eine Landwirtin, die mit protestierte, sagte der Bild: „Wir können ja nicht mit Esel oder Pferd kommen. Wir haben tolle Maschinen, die gehören aber der Bank.“
Schulze fordert mehr Unterstützung für Bauern
Bundesumweltministerin Svenja Schulze sprach sich unterdessen vor dem Hintergrund der Proteste für mehr Unterstützung für Landwirte aus. Sie sieht dabei auch die EU in der Pflicht. "Bei 69 Cent für einen Liter Milch und Schleuderpreisen für Fleisch können es die Bauern kaum schaffen, gleichzeitig die Umwelt zu schützen, für sauberes Trinkwasser zu sorgen und die Artenvielfalt zu erhalten", sagte Schulze der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Die Preise immer weiter zu drücken und gleichzeitig hohe Qualität und Umweltschutz zu verlangen, das geht einfach nicht."