Die Europäische Union wirft Russland vor, durch die Invasion der Ukraine in globalem Maßstab Ernährungsunsicherheit und Hunger zu verursachen. Das russische Militär zerstöre Weizenlager und verhindere Getreideexporte, erklärte der EU-Außenbeauftragte, Josep Borell, Anfang dieser Woche im Anschluss an das Treffen des Rates für Auswärtige Angelegenheiten in Luxemburg. Verknappungen würden nicht durch die Sanktionen der EU hervorgerufen, sondern seien auf die Aktionen des russischen Militärs zurückzuführen.
Gezielte Zerstörung von Getreidelägern
Laut Borrell werden nicht nur gezielt Getreidelager zerstört, sondern auch Weizenexporte per Schiff blockiert. Es gebe Dutzende von mit Weizen beladenen Schiffen, die von der russischen Kriegsmarine daran gehindert würden, die ukrainischen Häfen zu verlassen. Der Hohe Vertreter warnte außerdem vor einem Krieg um die Deutungshoheit. Russland versuche, die Sanktionen als Ursache von Nahrungsmittelverknappung und steigenden Lebensmittelpreisen darzustellen.
EU diskutiert Maßnahmen zur Ernährungssicherheit
Bei ihrem Treffen haben die Minister unter anderem Bemühungen zur Stärkung der strategischen Kommunikation und zur Bekämpfung von Desinformationen diskutiert und sich auch über Maßnahmen gegen die zunehmende Ernährungsunsicherheit, insbesondere in Afrika, dem Westbalkan, dem Nahen Osten und Lateinamerika, ausgetauscht. Die Beratungen über zusätzliche 500 Mio Euro aus der Europäischen Friedensfazilität für die Ukraine sollen fortgesetzt werden.