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Handelsstreit

Strafzölle: EU soll auf USA zugehen

Eine Studie hat die Auswirkungen der gegenseitigen Strafzölle zwischen der EU und den USA untersucht. Fakt ist, dass sich beide Regionen immer stärker abschotten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Strafzölle sind in Deutschland immer stärker zu spüren. Die seit 2019 geltenden US-Strafzölle wegen Airbus-Subventionen führten in den betroffenen Branchen außerhalb der Flugzeugindustrie zu einem Exporteinbruch um 40 %.

Das geht aus einer Studie der deutschen Stiftung Familienunternehmen hervor, die Gabriel Felbermayr, Leiter des Instituts für Weltwirtschaft Kiel und künftiger WIFO-Chef, verfasst hat. aiz.info fasst die Ergebnisse zusammen.

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Die Strafzölle treffen demnach nicht nur die Flugzeugindustrie, sondern auch europäische Familienunternehmen, unter denen die Produzenten alkoholischer Getränke, wie beispielsweise Spirituosen- und Weinhersteller, am zweitstärksten betroffen sind. Auch Süßwarenerzeuger und der Werkzeugbau geraten in Mitleidenschaft.

Die Studienautoren schlagen ein Zollabkommen oder zumindest die gegenseitige Verrechnung der Strafzölle von USA und EU vor. Zurzeit sind die wegen der Flugzeugsubventionen verhängten Sonderzölle ausgesetzt. "Die Untersuchung belegt klar, dass durch die Strafzölle beide Seiten verlieren", sagte Stiftungsvorstand Rainer Kirchdörfer.

"Auch die von der EU verhängten Gegenzölle gegen die USA wirken sich negativ auf europäische Familienunternehmen aus. Dadurch werden die Vorprodukte aus den USA teurer", so Kirchdörfer. Dies zeige, dass ein Zollabkommen in beiderseitigem Interesse sei.

Mehr Abschottung

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass sich die USA und die EU immer stärker abschotten. "Die Zahl der protektionistischen Maßnahmen, die sich auf Deutschland auswirken, hat seit 2017 stark zugenommen", heißt es. Dabei greifen die USA häufiger zu protektionistischen Maßnahmen als Deutschland.

Die Vereinigten Staaten verhängten seit 2017 insgesamt 1.054-mal Handelsbarrieren mit Folgen für Deutschland. Gegen die USA traten aus deutscher Perspektive 478 protektionistische Maßnahmen in Kraft. In den Zahlen spiegeln sich die Handelsbeschränkungen des früheren US-Präsidenten Trump sowie die Gegenmaßnahmen der EU wider.

Strafzölle wegen Flugzeugsubventionen haben größte Handelsauswirkungen

Die größten "Bremsspuren" im Handel hinterlassen die Strafzölle wegen Flugzeugsubventionen, die von den USA wegen Airbus und von der EU wegen Boeing verhängt worden sind. Dabei handelt es sich um die höchsten Schadensersatzansprüche in der Geschichte der Welthandelsorganisation. Für Deutschland beliefen sich die Exporteinbußen allein durch die US-Zölle wegen Airbus auf knapp 900 Mio. € jährlich - ursprünglich war ein Minus von 650 Mio. € erwartet worden.

Negative Effekte verzeichneten auch andere EU-Staaten. Die Studienautoren empfehlen, dass Europa auf die USA zugeht und die Initiative zum Abbau der Handelsbarrieren ergreift. Am Anfang solle die dauerhafte Entschärfung des Airbus-Boeing-Streits stehen. "Es muss zu einem dauerhaften Verzicht auf Zölle kommen."

Der Studie zufolge sind die Zölle der EU auf amerikanische Waren ungefähr doppelt so hoch wie jene der USA auf europäische Produkte. Schulterschluss auch in der Klimapolitik gefordert Auch in der Klimapolitik gebe es große Chancen für eine transatlantische Zusammenarbeit. Sowohl die EU als auch die USA wollen bis 2050 klimaneutral sein.

Damit die für den Klimaschutz notwendigen höheren CO2-Preise und der von Brüssel geplante CO2-Grenzausgleich nicht zu handelspolitischen Verwerfungen führen, sollten sich die EU und die USA auf die Gründung eines Klimaclubs einigen und einen gemeinsamen CO2-Grenzausgleich festlegen. Dadurch ließen sich neue Streitigkeiten vermeiden und die Abwanderung energieintensiver Industrie verhindern, so die Autoren.

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