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"Warum wurden nur 15 ha Amflora angebaut?"

Der Bundesregierung ist nicht bekannt, warum bei einem Freilandversuch in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr nur auf einer Fläche von 15 ha die gentechnisch veränderte Amflora-Kartoffel angebaut wurde und nicht \- wie angemeldet \- auf 20 ha. Das teilte der Bundestag heute mit.

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Der Bundesregierung ist nicht bekannt, warum bei einem Freilandversuch in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr nur auf einer Fläche von 15 ha die gentechnisch veränderte Amflora-Kartoffel angebaut wurde und nicht \- wie angemeldet \- auf 20 ha. Das teilte der Bundestag heute mit. Es lägen zudem keine Informationen vor, wie viele Kilogramm genveränderter Kartoffeln im Jahr 2010 geerntet wurden. Die Überwachung der Ernte obliege den Landesbehörden. Zur Sicherstellung des Erntegutes der Amflora-Kartoffeln in Mecklenburg-Vorpommern verwies die Regierung auf eine Anordnung des Agrarministeriums aus Mecklenburg-Vorpommern. Demnach sei die Ernte so zu lagern und aufzubewahren, dass ein Zugang für Dritte verhindert werde, bis ”keine Zweifel mehr an der Verkehrsfähigkeit" der Kartoffeln bestehen. Laut ihrer Antwort liegen der Bundesregierung keine Informationen darüber vor, ob zwischen 2007 und 2009 Verschleppungen von Amflora-Kartoffeln durch Freisetzungsversuche festgestellt wurden. Diese Antwort beruht auf einer Anfrage der Linkpartei.


Verbände und Aktionsgruppen klagen gegen Amflora


Mehr als 40 Verbände und Organisationen haben sich zur "Aktion GEN-Klage" vernetzt und bei der EU-Kommission Widerspruch gegen die Zulassung der GVO-Kartoffel Amflora eingereicht. Vor dem Europäischen Gerichtshof gebe es nun ein Klageverfahren, so die Initiatoren. Nach ihrer Ansicht verstößt die am 4. März von der EU-Kommission erfolgte Zulassung der Kartoffel des Unternehmens BASF gegen EU-Recht.


Wissenschaftler der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, die Europäische Arzneimittelbehörde und die Weltgesundheitsorganisation WHO hätten vor den gesundheitlichen Gefahren zunehmender Antibiotikaresistenzen gewarn, heißt est. Selbst Mitgliedstaaten der EU hätten deshalb Bedenken gegen die Amflora-Zulassung gehabt. Wegen ihrer Risiken seien Pflanzen mit Antibiotikaresistenzmarker-Genen in der EU seit 2004 verboten. Dennoch ehabe EFSA Amflora für sicher erklärt.


Das Aktionsbündnis führt dazu eine italienische Fütterungsstudie an, die angeblich Veränderungen beim Ziegennachwuchs durch GVO-Futter zeigen. Synthetische Gensequenzen würden demnach durch die Muttermilch weitergegeben, so die Erklärung.