Der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) spricht sich für eine ausgewogene Kontrolle der Marktaktivitäten, aber gegen pauschale Lösungen aus. In einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner warnt der Verband vor übereilten Schritten, die den Handel an den Warenterminbörsen gefährden könnten. Die geplanten Transparenzregeln müssten in einer Art und Weise ausgestaltet sein, dass sie weder für Finanzinvestoren noch für Marktteilnehmer eine Behinderung darstellen.
"Grundsätzlich unterstützen wir Ihre Bestrebungen, eine ausufernde Preisvolatilität einzudämmen und mehr Markttransparenz zu erreichen", heißt es in dem Brief an Aigner. "Darüber hinaus befürworten wir auch den Vorschlag der EU-Kommission, für risikoreiche Finanzmarktprodukte verbindliche EU-Standards vorzugeben. Angesichts schwankender Märkte und einer Reduzierung des Interventionssystems sehen wir aber Preissicherungsmaßnahmen (Hedgegeschäfte) an den Warenterminbörsen insbesondere für den Erfassungshandel und die Verarbeitungsindustrie aber auch für die Landwirte als unabdingbares Instrument zur Preisabsicherung", so der BVA.
Hintergrund: SPD will Spekulation mit agrarischen Rohstoffen verhindern (29.10.2010) Nüssel warnt vor Begrenzung der Warenterminbörsen (4.10.2010) Verschärfte Regeln für Warentermingeschäfte in Arbeit (21.9.2010)