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Getreidemarkt in der Warteschleife

Lesezeit: 3 Minuten

Die Nachfrage nach Getreide ist verhalten. Das gilt aber auch für die Abgabebereitschaft der Erzeuger, die darauf setzen, im Winter mehr zu erzielen. Kann diese Rechnung aufgehen?


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In letzter Zeit kam beim Blick auf die Kurse für Brot- und Futtergetreide wirklich keine Freude auf. Denn sie gingen immer weiter „in den Keller“. An der Pariser Matif verlor Standardweizen z. B. binnen weniger Wochen mehr als 25 €/t. An anderen internationalen Terminbörsen sowie bei anderen Getreidearten gab es ebenfalls massive Minuskorrekturen. Dass die Kassapreise diesen Vorgaben gefolgt sind, liegt auf der Hand – und sei es mangels Umsatz auch nur in Form von Meinungskursen.


„Fakt ist: Wer seine Ernte ganz oder teilweise eingelagert hat, gibt zu den aktuellen Offerten nichts ab“, berichtet ein norddeutscher Ackerbauberater. Er rechnet allerdings damit, dass bald wieder mehr Getreide verkauft wird, beispielsweise weil die jährlichen Pachtzahlungen anstehen oder weil die Betriebe Geld für Betriebsmittel brauchen. Das Problem dabei: Mittelfristig rechnen Beobachter zwar durchaus mit festeren Preisen am Getreidemarkt. Kurzfristig gebe es aber wenig Luft nach oben, heißt es. Stimmt das?


Handel ist vorerst gut versorgt.

Die meisten Erfasser stehen momentan vor allem aus drei Gründen im Einkauf mit beiden Füßen auf der Preisbremse:


  • Sie sind immer noch mit der Aufbereitung und Sichtung der während der Ernte angenommenen Getreidemengen beschäftigt und haben deshalb auch kaum noch freie Lagerkapazitäten.
  • Der Weiterverkauf an Mühlen, Futtermischer und an Abnehmer in anderen Ländern tritt auf der Stelle. „Und die Erlöse enttäuschen zudem auch auf ganzer Linie“, sagt ein Makler.
  • Stellenweise versucht der Handel anscheinend auch, vermeintliche Fehler vom Beginn der Ernte 2015 auszugleichen. Damals wurden zeitweilig Erzeugerpreise geboten, die momentan selbst der Großhandel nicht realisieren kann. Und zwischen den Vorkontraktpreisen vom letzten Frühjahr sowie den Tageskursen liegen ebenfalls Welten.


Sei es also, weil der Handel aus Sorge um seine Bilanzen im Einkauf mauert oder weil sich der Markt einfach in einer saisonalen Warteschleife befindet: An der momentanen Schwäche gibt es nichts zu deuteln. Das Gleiche gilt für die Tatsache, dass die Ernte bei uns und in vielen anderen Regionen der Welt in Bezug auf die Mengen sowie die Qualitäten erheblich besser ausgefallen ist als zuvor erwartet. Das sind jedoch keine Gründe, die Saison 2015/16 schon völlig abzuschreiben.


Der Bedarf steigt:

Sobald die Mühlen und Mischfutterfirmen beginnen, sich ihre Anschlussversorgung zu sichern, kommt auch wieder Bewegung in die Getreidepreise, und zwar im positiven Sinne. Das gilt besonders dann, wenn gleichzeitig auch wieder mehr Getreide, vor allem Gerste und Brotweizen, in den Drittlandexport „geht“. Die Chancen dafür sind besser als es einem auf den ersten Blick erscheint.


Obwohl die weltweite Ernte laut Hochrechnungen des Internationalen Getreiderates (IGC) mit 1,988 Mrd. t nur knapp unter dem Rekord des letzten Jahres liegt, kann von einer Überversorgung keine Rede sein. Denn der Verbrauch peilt mit 1,985 Mrd. t wirklich einen historischen Spitzenwert an.


Die internationale Nachfrage nach Brotgetreide nimmt dabei ebenso zu wie die nach Futtergetreide. Die energetische Verwertung, die seit Jahren das sprichwörtliche Zünglein an der Preiswaage ist, verzeichnet ebenfalls noch Zuwächse (vgl. Übersicht).


Und was heißt das unterm Strich? Es heißt: Die Vermarktungssaison 2015/16 ist längst noch nicht gelaufen. Bleiben Sie am Ball! Jörg Mennerich

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