Nach einer kurzen Schwächephase haben sich die Notierungen für männliche Schlachtrinder zuletzt wieder stabilisiert, denn das Angebot ist klein. Bleibt das so?
Mäster sollten nicht darauf spekulieren, dass die Notierungen für Bullen ab jetzt stetig steigen. Das Rindfleisch-geschäft hat seine sommerliche Flaute noch nicht überwunden:
- Die Nachfrage an den Fleischtheken ist verhalten, weil viele Konsumenten ihre Ferien im Ausland verbringen. Zudem ist „Rind“ in dieser Jahreszeit ohnehin nicht sehr stark gefragt.
- Etliche Fleischverarbeiter haben ihre Produktion mit Beginn der Ferien ebenfalls etwas gedrosselt. Deshalb brauchen sie weniger Rinderhälften und -teilstücke als üblich. „Wer als Anbieter zum Zuge kommen will, muss sich überdies auf knallharte Preisverhandlungen einstellen“, sagt ein Fleischgroßhändler.
Nennenswerte Schwächen erwarten aber selbst Skeptiker in den nächsten Wochen nicht an den Märkten für männliche Schlachtrinder. Denn die Anlieferungen werden überschaubar bleiben. „Immer mehr Mäster stimmen ihre Einstallungen auf die saisonale Preiskurve ab“, berichtet ein Berater. Viele Tiere erreichen deshalb in der Tat entweder vor oder erst nach der Sommerflaute das passende Verkaufsgewicht. Das entzerrt den Markt mittlerweile spürbar.
Im August dürfte das Pendel bei Jungbullen ohnehin allmählich wieder zum Besseren ausschlagen. Denn immer mehr Urlauber kehren zurück. Das wird die Nachfrage an den Fleischtheken beleben. Die Verarbeiter werden schon im Vorfeld ihre Kühlhäuser wieder auffüllen. Und an einen Angebotsschub zeitweilig zurückgehaltener Bullen glauben selbst Pessimisten nicht.