Das weitgehend normale Jungbullenangebot trifft zwar in Deutschland nach wie vor auf eine ruhige Nachfrage. Der Preisdruck hat allerdings Mitte September abgenommen. Das gilt nicht nur für Verarbeitungsqualitäten, sondern auch für Metzgertiere. Stellenweise wurden deshalb sogar leichte Aufschläge bewilligt, um die Abgabebereitschaft anzuregen. Kommt jetzt der saisonale Preisanstieg?
Folgendes spricht dafür:
Normalerweise nimmt der Appetit auf deftige Speisen bei sinkenden Außentemperaturen zu. Die Konsumenten kaufen an den Fleischertheken deshalb mehr Rindfleisch.
Die Verarbeiter stellen sich in dieser Zeit des Jahre ebenfalls auf eine steigende Nachfrage ein. Dafür ordern sie schon im Vorfeld die passenden Verarbeitungshälften und -teilstücke.
Außerdem nimmt wegen der Lockerung der Corona-Auflagen der Außer-Haus-Verzehr wieder zu. An Umsätze wie vor der Pandemie ist nicht zu denken. Aber edle Teilstücke und Hack erhalten anregende Impulse.
Es gibt allerdings auch Aspekte, die zumindest vorläufig gegen deutlichen Preisspielraum nach oben sprechen. Dazu gehört z. B. das saisonal etwas zunehmende Angebot an weiblichen Weiderindern. Etliche Fleischwarenhersteller setzen lieber auf die „billige“ Kuh als auf den „teuren“ Bullen.
Und darüber, welche Folgen die nachgewiesene Afrikanische Schweinepest in Deutschland für den Rindfleischmarkt haben wird, kann man aus heutiger Sicht nur spekulieren. Fakt ist: Je weniger Schweinefleisch in den Export geht – viele Abnehmer in Asien winken schon ab –, desto mehr muss unter Preisdruck im Inland abgesetzt werden, wenn keine alternativen Absatzkanäle in der EU gefunden werden. Heimische Verarbeiter werden dann vermutlich den Rindfleischanteil in ihren Rezepturen soweit es geht reduzieren und auf „Schwein“ umsteigen. An den Fleischtheken könnte ein deutlich verbilligtes Schweinesortiment anderen Produkten ebenfalls das Leben schwer machen und die allgemeine Preisrichtung vorgeben. Dieses Damoklesschwert schwebt über dem gesamten Fleischmarkt.
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Das weitgehend normale Jungbullenangebot trifft zwar in Deutschland nach wie vor auf eine ruhige Nachfrage. Der Preisdruck hat allerdings Mitte September abgenommen. Das gilt nicht nur für Verarbeitungsqualitäten, sondern auch für Metzgertiere. Stellenweise wurden deshalb sogar leichte Aufschläge bewilligt, um die Abgabebereitschaft anzuregen. Kommt jetzt der saisonale Preisanstieg?
Folgendes spricht dafür:
Normalerweise nimmt der Appetit auf deftige Speisen bei sinkenden Außentemperaturen zu. Die Konsumenten kaufen an den Fleischertheken deshalb mehr Rindfleisch.
Die Verarbeiter stellen sich in dieser Zeit des Jahre ebenfalls auf eine steigende Nachfrage ein. Dafür ordern sie schon im Vorfeld die passenden Verarbeitungshälften und -teilstücke.
Außerdem nimmt wegen der Lockerung der Corona-Auflagen der Außer-Haus-Verzehr wieder zu. An Umsätze wie vor der Pandemie ist nicht zu denken. Aber edle Teilstücke und Hack erhalten anregende Impulse.
Es gibt allerdings auch Aspekte, die zumindest vorläufig gegen deutlichen Preisspielraum nach oben sprechen. Dazu gehört z. B. das saisonal etwas zunehmende Angebot an weiblichen Weiderindern. Etliche Fleischwarenhersteller setzen lieber auf die „billige“ Kuh als auf den „teuren“ Bullen.
Und darüber, welche Folgen die nachgewiesene Afrikanische Schweinepest in Deutschland für den Rindfleischmarkt haben wird, kann man aus heutiger Sicht nur spekulieren. Fakt ist: Je weniger Schweinefleisch in den Export geht – viele Abnehmer in Asien winken schon ab –, desto mehr muss unter Preisdruck im Inland abgesetzt werden, wenn keine alternativen Absatzkanäle in der EU gefunden werden. Heimische Verarbeiter werden dann vermutlich den Rindfleischanteil in ihren Rezepturen soweit es geht reduzieren und auf „Schwein“ umsteigen. An den Fleischtheken könnte ein deutlich verbilligtes Schweinesortiment anderen Produkten ebenfalls das Leben schwer machen und die allgemeine Preisrichtung vorgeben. Dieses Damoklesschwert schwebt über dem gesamten Fleischmarkt.