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Steigen die Preise im neuen Jahr?

Lesezeit: 4 Minuten

Stetige Ergänzungskäufe der heimischen Verarbeiter sowie spürbar lebhaftere Drittlandexporte gaben den Getreidepreisen zuletzt Auftrieb. Optimisten sehen sogar noch mehr Luft nach oben.


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Die Vermarktungssaison 2019/20 nähert sich ihrer Halbzeit. Das ist der richtige Termin für eine erste Bilanz: Hat es sich gelohnt, einen Teil oder die gesamte Ernte 2019 einzulagern? Welches Getreide erzielte Lagerrenditen? Macht es Sinn, mit dem Verkauf noch länger zu warten? Und sollte man sich schon Gedanken über Kontrakte zur Ernte 2020 machen?


Die Antwort auf die letzte Frage zuerst: Es macht immer Sinn, sich rechtzeitig um Vorkontrakte zu kümmern. Das gilt im Rückblick auch für 2019. Im Januar/Februar wurden noch relativ attraktive Kontraktkonditionen geboten. Dann drehte sich der Wind zum Schlechteren – unter anderem weil die Drittlandexporte der EU wider Erwarten weiterhin enttäuschten –, und die Preise legten den Rückwärtsgang ein.


Sie stabilisierten sich zwar wegen der Angst vor Dürreschäden kurz vor dem Erntestart, gaben aber anschließend erneut nach. Denn die Erträge und Qualitäten waren zumeist erheblich besser als zunächst befürchtet.


Keine Lagerrenditen


Etliche Erzeuger haben wegen der enttäuschenden Entwicklung große Teile ihrer Getreideernte 2019 eingelagert. Teils sogar gegen Gebühr bei privaten und genossenschaftlichen Landhändlern. Nennenswerte Trocknungskosten sind in den meisten Fällen nicht angefallen, und auch die Verzinsung ist eigentlich kein Thema. Trotzdem summieren sich die allgemeinen Lagerkosten sowie die Kosten für Ein- und Auslagern, Schwund usw. von der Ernte bis jetzt je nach Betrieb durchaus auf 9 bis weit über 12 €/t.


Solche Preissteigerungen gab der Markt bislang nicht immer her:


  • Die Preise für A- und B-Weizen sind im Bundesmittel um etwa 10 bis 13 €/t gestiegen. Bei E-Weizen reicht das Plus teils bis 15 €/t. Das deckt die Kosten, reicht aber nicht für lukrative Gewinne.
  • Brotroggen, Futtergerste und -weizen notieren nur 5 bis 7,50 €/t höher als ex Ernte. Mais hat den Preisboden gerade erst verlassen, und Braugerste notiert seit Monaten fast unverändert. Lagern war also bislang ein Zuschussgeschäft.


Aus Angst, noch mehr draufzuzahlen, haben Landwirte in den letzten Wochen vermehrt den Großteil der Vorräte verkauft. Etliche hoffen aber nach wie vor auf eine Rallye, also bessere Preise, zum Jahreswechsel und kurz danach.


2019/20 ist anders


Die heimischen Verarbeiter müssen sich bald erneut um ihre Anschlussversorgung kümmern. Das spricht in der Tat dafür, dass der Markt wieder besser in Gang kommt und die Rechnung derjenigen aufgeht, die auf höhere Preise spekulieren. Und der Drittlandhandel (siehe Übersicht) schürt auch die Hoffnung auf eine freundlichere zweite Saisonhälfte als im letzten Wirtschaftsjahr:


  • EU-Getreide ist am Weltmarkt konkurrenzfähiger als 2018/19. Das liegt am niedrigeren Preisniveau in der Gemeinschaft als damals und am schwächeren Umrechnungskurs des Euro.
  • Unsere traditionellen Abnehmer in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten usw. haben erheblichen Importbedarf. Diesen decken sie jetzt noch zum großen Teil mit Schwarzmeerherkünften, aber Frankreich und einige andere EU-Länder kommen auch immer besser zum Zuge.
  • Beobachter erwarten ohnehin weniger Druck aus Russland, Kasachstan und von anderen Wettbewerbern. Die Weizenvorräte der führenden Exportländer sinken das zweite Jahr in Folge. Zudem könnten saisonale Transportbehinderungen in Osteuropa den EU-Exporteuren in die Karten spielen.


joerg.mennerich@topagrar.com


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Getreidemarkt


◁ Zu unseren Preisen


Die Preisangaben in der Übersicht beziehen sich auf Erzeugerpreise für Anlieferung von mind. 10 t frei Lager des Handels (o. MwSt.). Bei Verladung im Streckengeschäft können 5 bis 7,50 €/t höhere Preise erzielt werden. Ob die von uns genannten Preise im Einzelfall erzielbar sind, hängt auch vom lokalen Wettbewerb und der Verhandlungsposition (u.a. Kauf von Betriebsmitteln) des einzelnen Landwirtes ab.


Qualitätskriterien: E-Weizen: mind. 14% RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl; A-Weizen: 13% RP, 40 Sedi, 240 Fz; Brotweizen: mind. 12% RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl; Futterweizen: mind. 11,5% RP, 76 kg/hl; Brotroggen: mind. 120 Fz, max. 0,05% Mutterkornbesatz; Futtergerste: mind. 63 kg/hl; Braugerste: 11,5% RP, 95% Keimenergie, 90% Vollgerste (>2,5 mm).

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