Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Erntebilanz

Ein Viertel mehr Getreide in Russland geerntet

Russische Landwirte haben 2022 mit rund 153 Mio. t offenbar über 30 Mio. t mehr Getreide erzeugt als im Vorjahr. Das meldet das Moskauer Agrarmarktkonjunktur-Institut IKAR.

Lesezeit: 3 Minuten

Russlands Landwirte haben im vergangenen Jahr eine Rekordernte an Getreide eingefahren. Das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) geht von insgesamt 153 Mio t Getreide aus, die 2022 von den Feldern geholt wurden. Gegenüber dem 2021 erzielten Ergebnis von 121,4 Mio. t wäre das ein Plus von 26 %.

Das Aufkommen an Weizen wird von den Marktexperten auf 101,5 Mio. t geschätzt, nach 76,1 Mio. t im Jahr davor. Etwas niedrigere Mengen weist die russische Statistikbehörde Rosstat in ihrer ersten Schätzung aus. Die Moskauer Statistiker beziffern die gesamte Getreideernte auf 150,1 Mio. t; davon entfallen 102,7 Mio. t auf Weizen. An Gerste wurden 22,8 Mio. t gedroschen und damit 27,5 % mehr als 2021. Das IKAR spricht von einer „richtigen und rechtzeitigen Entscheidung“ der Regierung inMoskau, ab August 2022 zum ersten Mal seit 2016 wieder am heimischen Getreidemarkt zu intervenieren. Durch den Ankauf sei eine Reserve von 3 Mio. t Getreide im staatlichen Interventionsfonds gebildet worden, die 2023 auf 5 Mio. t aufgestockt werden könnte. Die sehr gute Ernte 2022 habe außerdem die Getreidereserven der Landwirte in der Russischen Föderation auf ein neues Rekordniveau steigen lassen.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Hohes Exportpotential

Hoch, aber nicht rekordverdächtig seien in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres 2022/23 Russlands Weizenexporte ausgefallen, so das IKAR weiter. Zwischen Juli und Dezember seien rund 23,5 Mio. tWeizen ausgeführt worden, verglichen mit 21,6 Mio. t im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 26,7 Mio. t in der ersten Hälfte von 2020/21. Angesichts der prall gefüllten Lager sehen die IKAR-Analysten eine sehr großes Potential für Russlands Getreideexporte im laufenden Wirtschaftsjahr; möglich seien Lieferungen im Umfang von etwa 65 Mio. t Getreide, davon 51 Mio. t bis 52 Mio. t Weizen. Allerdings dürfte die tatsächliche Exportmenge deutlich geringer ausfallen. Hier gehen die Marktexperten von insgesamt 53,5 Mio. t Getreide aus; an Weizen dürften voraussichtlich 44 Mio. t an ausländische Abnehmer geliefert werden.

Mehr Sojabohnen eingebracht

Eine Rekordernte meldet Rosstat für 2022 auch für die Ölsaaten. Die Statistiker erwarten bei Sonnenblumen, Sojabohnen und Raps ein Gesamtaufkommen von 25,65 Mio. t; gegenüber den 23,14 Mio. t, die 2021 eingebracht wurden, wäre das ein Plus von 10,8 %. Besonders kräftig hat das Ergebnis beim Raps zugelegt, nämlich um 62,9 % auf 4,56 Mio. t. An Sojabohnen wurde mit 5,75 Mio. t gut ein Fünftel mehr geerntet als 2021. Lediglich die Sonnenblumenernte fiel etwas kleiner aus als im Vorjahr; mit 15,34 Mio. t verschlechterte sich das Resultat um 1,6 %.

Noch etwas höher greift das IKAR bei seiner Schätzung der Ölsaatenernte. Das Gesamtaufkommen beziffern die Experten auf 28,4 Mio. t bis 29,3 Mio. t, womit die bisherige Rekordmenge aus dem Jahr 2021 um 3,5 Mio. t bis 4,5 Mio t übertroffen worden wäre. Das IKAR geht davon aus, dass die Sonnenblumenernte - wie üblich - bis zur Bekanntgabe der endgültigen offiziellen Ergebnisse noch auf 15,7 Mio. t bis 16,25 Mio. t nach oben korrigiert wird. Aufgrund äußerst schwieriger Witterungsbedingungen seien Ende Dezember noch etwa 1,3 Mio. ha Sonnenblumenfläche nicht abgeerntet gewesen.

Gute Aussichten für Sonnenblumenöl

Russlands Produktion von Sonnenblumenöl könnte 2022/23 nach Einschätzung der IKAR-Fachleute mehr als 6 Mio. t und damit ebenfalls einen neuen Spitzenwert erreichen. Das Marktinstitut erwartet, dass die Ausfuhren an Sonnenblumenöl die Marke von 4 Mio. t überschreiten und damit den bisherigen Höchstwert von 3,85 Mio. t knacken. Pessimistischer sind hingegen die Aussichten für die Ausfuhr von Sojabohnen.

Das Exportwachstum wird laut IKAR durch eine Zollabgabe von 20 % und die anhaltenden Sperrungen in China behindert, so dass die Lieferungen im laufenden Wirtschaftsjahr wahrscheinlich nicht mehr als 1 Mio. t betragen werden. Der bisherige Rekord von 1,3 Mio. t war 2019/20 erreicht worden, als Sojabohnen aus Russland auch in die Türkei und den Iran geliefert wurden. AgE

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.