Die ungünstigen Witterungsbedingungen in den vergangenen Monaten haben die Aussichten auf die brasilianische Mais- und Sojaernte wohl deutlich geschmälert. Zumindest ist die staatliche Getreideagentur Conab dieser Auffassung und kürzte daher seine Ernteprognosen für die beiden Kulturen kräftig. Die Sojaernte schätzt Conab nun auf 85,4 Millionen Tonnen und damit 4,6 Millionen Tonnen niedriger als vorab. Die Erwartungen, die USA als weltgrößten Sojaerzeuger in diesem Jahr abzulösen, gehören somit der Vergangenheit an. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) schätzt das brasilianische Angebot in seinem jüngsten Bericht auf 89 Millionen Tonnen und damit eine Million Tonnen kleiner als die US-Ernte.
Conab hat in seiner Versorgungsschätzung die Ernteerwartungen für alle fünf großen Anbauregionen Brasiliens zurückgenommen, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Während in Parana, der zweitgrößten Anbauregion für Soja, vor allem Trockenheit in Verbindung mit hohen Temperaturen den Feldbeständen zugesetzt hat, haben in Rio Grande do Sul die starken Regenfälle die Ausbreitung von Krankheiten gefördert. Im Hauptanbaugebiet Mato Grosso haben die heftigen Niederschläge die Erntearbeiten stark gebremst sowie die Verladungen behindert.