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topplus Kommentar zu den Düngerpreisen

Ist dieser Kursanstieg bei KAS, Harnstoff und Co. schon Wucher?

Die Preise für N-Dünger sind erneut regelrecht explodiert. Der jüngste Preisanstieg wirft einige Fragen auf.

Lesezeit: 2 Minuten

Für KAS forderten die Anbieter von heute auf morgen bis zu 15 % mehr – statt 750 bis 780 €/t ab Landlager werden jetzt 880 bis knapp über 900 €/t gefordert. Harnstoff verteuerte sich im Mittel von 850 bis 950 €/t auf 1000 bis 1150 €/t. Begründet wird dieser Preissprung vor allem mit den hohen Gaspreisen. Wichtige Düngerhersteller, z. B. Yara, SKW Piesteritz usw., fahren ihre Produktion deshalb drastisch zurück. Und ein kleineres Angebot führt normalerweise in der Tat zu anziehenden Preisen. Trotzdem wirft der jüngste Preissprung einige Fragen auf.

Wer macht sich die Taschen voll?

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Etliche Händler haben noch Dünger liegen, der vor der Verteuerung gekauft und abgerechnet wurde. Warum werden auch für diese Ware schlagartig die oben genannten Aufschläge gefordert? Sinkende Großhandelskurse werden doch auch meistens nur verzögert weitergegeben – mit dem Argument, man habe schließlich die vorhandenen Bestände teurer eingekauft.

Und wie passen die Gaskurse der Leipziger Börse EEX überhaupt zu der Panikmache in puncto Gasversorgung. Die EEX notierte am 30.8.2022 einen Erdgaspreis von knapp 320 €/MWh, am 2.9.2022 aber nur noch 225 €/MWh. Das ist ein Rückgang um 30 %. Falls das die Realität widerspiegelt, müsste die N-Düngerproduktion wieder günstiger werden, aber davon ist bisher nichts zu hören.

Dagegen versuchen Vertreter der EU-Industrie relativ offen, Brüssel von neuen Maßnahmen zu überzeugen, durch die günstige Düngerimporte aus Drittländern verhindert oder zumindest erschwert werden sollen. Ein Schelm, wer Böses denkt...

Letzteres gilt übrigens auch für die Tatsache, dass die Düngerpreise fast zeitgleich zum Wegfall des Tankrabattes explodieren.

Das bleibt bei Landwirten im Gedächtnis haften!

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Es ist verständlich, wenn Hersteller und Händler alles daransetzen, ihre Gewinnmargen auszuweiten. Und steigende Produktionskosten führen in der Tat zu anziehenden Forderungen im Weiterverkauf. Allerdings grenzt die jüngste Preisrunde beim Dünger inklusive der damit einhergehenden Meinungsmache fast schon ans Unverschämte.

Das Gleiche gilt übrigens für die Überlegungen einiger Marktakteure, bestehende Kontrakte mit dem Hinweis auf „Höhere Gewalt“ eventuell nicht zu erfüllen. Das ist Vertragsbruch mit Ansage. Wer zu solchen Mitteln greift, darf sich nicht wundern, wenn das bei Landwirtinnen und Landwirten im Gedächtnis bleibt. Viele von ihnen überlegen ohnehin schon, künftig vermehrt Wirtschaftsdünger einzusetzen. Etliche halten bereits Ausschau nach anderen, faireren Handelspartnern.

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