Am Schlachtschweinemarkt hat sich das bevorstehende Weihnachtsfest mit fallenden Erzeugerpreisen bemerkbar gemacht. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) korrigierte am vergangenen Mittwoch ihre Notierung - nicht ganz unerwartet - deutlich nach unten, und zwar um 8 Cent auf 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Dieser Preis soll für drei Wochen bis zum 8. Januar gelten.
Grund für den Abschwung sind die ausfallenden Schlachttage über die Weihnachtszeit, weshalb das Schlachtschweineangebot im Vergleich zum geringeren Bedarf gut ausreichend ausfallen dürfte. Am Fleischmarkt ist die Produktion für das Weihnachtsgeschäft bereits gelaufen, und der zuvor lebhafte Verkauf nach China legt Analysten zufolge momentan eine voraussichtlich mehrwöchige Pause ein.
Trotz der Senkung des VEZG-Preises liegt der derzeitige Erlös für Schlachtschweine für diese Jahreszeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen EU-Staaten, auf einem Rekordniveau. Hierzulande hat die VEZG-Notierung seit Jahresbeginn um 59 Cent/kg zugelegt und übertrifft Ende Dezember das Vorjahresniveau um 43 %.
Analysten rechnen damit, dass sich an den überdurchschnittlich hohen Preisen am Schweinemarkt auch 2020 nicht viel ändern wird, das Szenario eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland oder anderen EU-Ländern ausgenommen. Die Schweinebestände sind nämlich in vielen Mitgliedstaaten kleiner als in den Vorjahren, und China wird laut Prognosen auch im kommenden Jahr viel Schweinefleisch importieren müssen.
Allerdings dürften dabei die Lieferungen der EU-Wettbewerber Brasilien und USA zunehmen, die preisgünstiger anbieten können. Insbesondere durch das kürzlich vereinbarte Teilabkommen im Handelskonflikt zwischen China und den USA wird voraussichtlich mehr US-Schweinefleisch in die Volksrepublik gelangen.