Die Börsenkurse für Brot- und Futtergetreide schwanken, aber unterm Strich gaben sie zuletzt etwas nach. Die war teils den guten Witterungsbedingungen in wichtigen Anbauregionen geschuldet. Selbst Pessimisten erwarten aus diesem Grund mittlerweile eine größere Ernte als vor einem Jahr. Das diese auch bei uns unmittelbar bevorsteht, übt allerdings auch einen gewissen Druck auf die Notierungen aus.
Die meisten Verarbeiter spekulieren auf eine reichliche Versorgung aus der Ernte heraus und mauern deshalb bei den Preisen. Das könnte sie teuer zu stehen kommen, falls es zu witterungsbedingten Qualitätsbeeinträchtigungen kommt. Für einwandfreie Ware müssten sie dann tiefer in ihre Taschen greifen. Noch ist das aber reine Spekulation. Das Gleiche gilt übrigens für die meisten derzeit genannten Erzeugerpreise, mangels konkreter Umsätze sind diese nach wie vor überwiegend nominell.
Raps bleibt rege gefragt
Einige Händler lassen zwar fast nicht unversucht, um Landwirte von sinkenden Rapspreisen zu „überzeugen“. Davon sollte man sich vorerst nicht verunsichern lassen. Raps ist und bleibt bis auf Weiteres Mangelware, und die internationalen Pflanzenölmärkt sind nach wie vor zumeist fest gestimmt. Wer geschickt verhandelt, kann immer noch Erntepreise über 500 €/t für Raps festmachen (netto, frei Ersterfasser). Es gibt allerdings auch Erfasser, die ihre bäuerlichen Lieferanten mit deutlich weniger düpieren. In diesen Fällen sollten Landwirte mit dem Rapsverkauf warten, bis der saisonale Angebotsschub vorbei ist.