Die KLJB Stevede hat 30. Mai eine Aktion zur Unterstützung der streikenden Milchbauern gestartet. Landjugendmitglied Henrik Schulze Hillert koordinierte eine Protestaktion gegen den Einzelhandel und die Großmolkereien. In mehreren Gruppen zogen Jugendliche aus Coesfeld, Billerbeck und Dülmen durch die hiesigen Lebensmittelmärkte und kauften für rund 1 500 Euro Milchprodukte auf. "Damit wollen wir den Molkereien und dem Einzelhandel Druck machen. Die sollen Nachschubprobleme bekommen und merken, wie wertvoll die Milch ist." Finanziert wird die Aktion durch Spenden mehrerer Privatpersonen und Firmen. "Im Edeka hat man uns Hausverbot angedroht, im Real sogar ausgesprochen", so Schulze Hillert. Im Real ging die Kontrolle sogar soweit, dass am nächsten Tag noch ein Kaufhaus-Detektiv dafür sorgte, dass keine Landjugendlichen Milch in größeren Mengen mehr kaufen konnten, erzählt Schulze Hillert.
Die gekauften Milchprodukte werden für gute Zwecke, vor allem für die Coesfelder Tafel, gespendet. Christian Elskemper, Stellvertretender Vorsitzender der Landjugend erklärt, warum sich die KLJB Stevede für die Milchbauern einsetzt: "Wir sind eine Landjugend und wollen als solche endlich auch mal für die Bauern eintreten. Deswegen möchten wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die Milchviehbetriebe zukünftig wieder einen fairen Preis bekommen."
Eine solche Party hatten wohl alle Anwesenden noch nicht erlebt. Das Vereinsheim in Flamschen wurde am Freitagabend nach der Aufkaufaktion zur Milchbar. Palettenweise schafften die Landjugendlichen die Milch nach Flamschen. Hier gab es die Frischmilch dann in allen Varianten: Pur, als Shake oder als Mixgetränk. Über 100 Landjugendliche verbreiteten beste Laune, schrieb uns Anna Tübing.