Als Folge steigender Kosten für Rohstoffe und Verarbeitung befürchtet Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, eine Inflation bei Lebensmitteln, „die wie die letzten 50 Jahre nicht hatten – auf jeden Fall zweistellig“. Und die Kosten für neue Tierwohlforderungen würden da noch obendrauf kommen, betonte der Verbandsvertreter am Montag dieser Woche in Rendsburg. Die Landwirtschaft halte aber am Umbau der Ställe für mehr Tierwohl fest.
Die von Politikern vorgetragene Reduktion des Fleischverzehrs lehnte er als falschen Vorschlag zur falschen Zeit ab. In der Krise stabilisiere gerade die Tierhaltung die Landwirtschaft.
Hemmerling beobachtet auch große Unsicherheiten unter Landwirten bezüglich der Düngerversorgung im kommenden Jahr. Wer einen ausgewogenen Betrieb habe mit Fläche und Tierhaltung könne „in diesen wilden Zeiten noch am sichersten schlafen“, betonte er. Angesichts der Zeitenwende müssten alle neu nachdenken, „wie wir Klimaschutz, Biodiversität und Ernährungssicherung zusammenbringen“, sagte der Berliner. Global stehe Deutschland in der Verantwortung, stabil durchzufahren und zu versuchen, die Produktion aufrechtzuerhalten.