Die SPD macht sich für die Förderung von Pflanzenöl als Kraftstoff in Schleppern stark. Sie will daher ein Markteinführungsprogramm ins Leben rufen. Die Regierung lehnt dieses jedoch strikt ab.
Die zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, Gabriele Groneberg, wirft der Union und FDP daher eine rückwärtsgewandte Subventionspolitik vor. Die Koalition sei nicht bereit, Mittel für die Mineralölsteuerentlastung beim Agrardiesel umzuwidmen. „Treibstoffe auf Basis regional angebauter Nutzpflanzen bieten Landwirten die Chance, energieautark zu wirtschaften und unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden“, erklärte Groneberg, die im Sommer dieses Jahres in den Bundestag nachgerückt ist und dem Ernährungsausschuss angehört.
Nebenprodukte für die Fütterung
Für die Landwirtschaft lohne es sich nicht, in Pflanzenöl-Motoren zu investieren, „solange sie auf künstlich verbilligten Agrardiesel zurückgreifen kann.“ Der Erfolgsgeschichte der dezentralen Pflanzenmühlen werde auf diese Weise ein Ende gesetzt. Dabei biete die Nutzung von dezentralen Pflanzenölen als Treibstoff nicht nur Chancen für eine unabhängige Energieversorgung, erklärte die SPD-Politikerin. Beim Pressvorgang fielen Nebenprodukte wie Ölkuchen an. Dieser könne als wertvoller Eiweißträger an landwirtschaftliche Nutztiere verfüttert werden. Zudem unterstützten dezentrale Ölmühlen regionale Rohstoffkreisläufe und könnten einen wichtigen Beitrag für eine klimaschonendere Landbewirtschaftung leisten.