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Hofstetter: „Die Landwirte brauchen neue Wege!“

Eines vorweg: Viele Landwirte machen einen guten Job, arbeiten hart, kümmern sich ordentlich um ihre Tiere und versuchen, unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen die Existenz ihrer Betriebe zu sichern. Das rechne ich ihnen hoch an. Trotzdem liegt vieles im Argen...

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Streitpunkt von Martin Hofstetter von Greenpeace aus der top agrar 3/2017:


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„Eines vorweg: Viele Landwirte machen einen guten Job, arbeiten hart, kümmern sich ordentlich um ihre Tiere und versuchen, unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen die Existenz ihrer Betriebe zu sichern. Das rechne ich ihnen hoch an.


Trotzdem liegt vieles im Argen. Und das liegt nicht nur an einzelnen schwarzen Schafen, vielmehr an strukturellen Problemen. Landwirtschaft ist eben kein Gewerbe wie jedes andere, sondern produziert Lebensmittel, gestaltet dabei Landschaft und beeinflusst – leider zu häufig negativ – die Umwelt.


Greenpeace hat kürzlich eine Studie vorgelegt. Dort skizzieren wir, wie wichtige Ziele im Klima-, Arten- und Gewässerschutz bis 2050 erreicht werden könnten. Im Prinzip führt unser Weg zu einer schrittweisen Extensivierung. Mancherorts müsste die Bewirtschaftung drastisch verändert werden, z. B. auf bisher intensiv genutzten Moorstandorten, um dort den Kohlenstoff im Boden zu halten. Die Tierhaltung wäre durch strikte Flächenbindung und höhere Haltungsanforderungen stark betroffen. Die Umsetzung hätte gravierende Folgen für die Kosten- und Ertragssituation in der Landwirtschaft, allerdings über einen langen Zeitraum (35 Jahre).


Klar ist: So etwas kann Deutschland in einem offenen EU-Binnenmarkt nicht isoliert umsetzen. Benachbarte Länder müssten mitziehen. Und natürlich benötigt man einen EU-Außenschutz, der vor Billigimporten aus Drittländern mit schlechteren Standards schützt. Folge: Die Lebensmittelpreise würden hier steigen, doch wäre das – angesichts eingesparter Umwelt- und Gesundheitskosten – für die Verbraucher so schlimm? Der Vorteil für die Landwirte wären höhere Erzeugerpreise. Agrarexporteure wären die Leidtragenden.


Es ist schwer zu vermitteln, warum eine zunehmend an Exporten orientierte Produktion Unterstützung benötigt. Billig produzieren können andere besser, schon wegen der geringeren Kosten für Arbeit, Boden und auch wegen niedrigerer Auflagen anderswo.


Eins scheint klar: Umwelt-, Tier- und Klimaschutz werden weiter an Bedeutung gewinnen – verbesserte Technik allein wird nicht ausreichen, die Probleme zu lösen.


Dass die Anzahl der Landwirte seit Jahren drastisch abnimmt, ist auch aus Umweltsicht ein Problem: Weniger Landwirte heißt weniger Nutzungs- u. Artenvielfalt. Auch deswegen müssen wir dringend neue Wege gehen. Gerne auch mal zusammen!“


top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



Zum Streitpunkt aus der top agrar-Ausgabe 2/2017:

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