Für die Modernisierung der Landwirtschaft hat sich der Vorstandschef des Kasseler Kali und Salzkonzerns K+S, Norbert Steiner, stark gemacht. Beim „Zukunftsforum zur Welternährung“, das K+S anlässlich seines 125-Jährigen Bestehens vergangene Woche in Berlin veranstaltet hat, nannte Steiner es bedauerlich, dass die moderne konventionelle Landwirtschaft hierzulande unter Generalverdacht und Rechtfertigungszwang stehe. Dabei seien angesichts der wachsenden Bevölkerung dringend weitere Produktivitätssteigerungen nötig.
Der Vorstandschef zeigte Verständnis für berechtigte Kritik am Strukturwandel. Er fürchte jedoch, dass die fundamentale Kritik zu Lasten der Verantwortung für die Ernährung der Weltbevölkerung gehe. Zudem werde man mit einem verklärten Bild auch der wirtschaftlichen Bedeutung der Landwirtschaft vor der Haustür nicht gerecht. Angesichts der drängenden Probleme reiche es nicht, auf altbewährte Lösungen zurückzugreifen. Vielmehr seien innovative Ansätze gefragt. Steiner betonte, eine fachliche, ausgewogene Düngung habe keine schädlichen Auswirkungen. Vorwürfe von Kritikern könnten durch eigene Untersuchungen nicht bestätigt werden.
Weitaus kritischer sehen Umwelt und Naturschützer das Firmenjubiläum. Mehrere niederländischen Naturschutzverbände und der Naturschutzbund (NABU) Deutschland hatten das Unternehmen aufgefordert, auf den Salzabbau unter dem Weltnaturerbe Wattenmeer zu verzichten. Sie verwiesen auf den Schutzstatus des Wattenmeers und machten in einer Pressemitteilung auf Absenkungen in bisherigen Abbaugebieten aufmerksam.
vgl.:
K+S baut Abwasser-Pipeline zur Oberweser (30.9.2014)
Studie belegt Bedeutung des Kaliwerks Werra (15.2.2014)