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Moderater Anstieg der globalen Geflügelfleischerzeugung

Die globale Produktion von Geflügelfleisch steigt 2017 nach Einschätzung der FAO um 0,9 Prozent oder 1,1 auf 118,2 Millionen Tonnen. Die Wachstumsrate ist wie in den Jahren zuvor relativ bescheiden, schreibt der DBV in seinem Situationsbericht 2017/18.

Lesezeit: 4 Minuten

Die globale Produktion von Geflügelfleisch steigt 2017 nach Einschätzung der FAO um 0,9 Prozent oder 1,1 auf 118,2 Millionen Tonnen. Die Wachstumsrate ist wie in den Jahren zuvor relativ bescheiden, schreibt der DBV in seinem Situationsbericht 2017/18.


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Ursache für das verlangsamte Wachstum ist die Vogelgrippe, die vor allem in China zu einem deutlichen Rückgang der Geflügelfleischerzeugung führte (- 5,2 Prozent). Ohne China liegt das Wachstum der globalen Geflügelfleischerzeugung 2017 bei rund 2 Prozent.


In der EU insgesamt hatte die Geflügelpest in 2017 bislang nur begrenzte Auswirkungen. Die EU-Geflügelfleischerzeugung steigt 2017 um gut 1 Prozent auf 14,8 Millionen Tonnen.


Überdurchschnittlich hoch sind die Wachstumsraten in den USA, Brasilien, Russland, Indien, Thailand und Mexiko. Größte Geflügelfleischproduzenten sind die USA mit 21,9 Millionen Tonnen, China mit 16,3 Millionen Tonnen, die EU-28 mit 14,8 Millionen Tonnen sowie Brasilien mit 13,6 Millionen Tonnen. Etwa 88 Prozent der Welterzeugung an Geflügelfleisch sind Hähnchen. Der Trend der zunehmenden Beliebtheit von Hähnchenfleisch aufgrund von veränderten Verzehrgewohnheiten und des relativ günstigen Preises hält weltweit an.




Wachstumsrate weiter eher bescheiden


Für 2018 erwartet das US-Landwirtschaftsministerium ein ähnlich moderates Wachstum der Welt-Geflügelfleischerzeugung wie in 2017. Produktionszuwächse werden vor allem in den USA, Brasilien, Indien und in der Europäischen Union erwartet. Während die Produktionsausweitung in den USA und Brasilien vor allem durch höhere Exporte angetrieben wird, ist in der EU und Indien ein langsames aber stetiges Wachstum der Inlandsnachfrage der Hauptgrund. Infolge der Auswirkungen der Vogelgrippe dürfte die Erzeugung in China 2018 abermals stark zurückgehen (- 5 Prozent).


Weiterer Produktionszuwachs in der EU


Die Bruttoeigenerzeugung von Geflügelfleisch in der EU beträgt nach Schätzungen der Europäischen Kommission in 2017 15,665 Millionen Tonnen. Das sind 1,8 Prozent mehr als in 2016. Für 2018 deutet sich eine Zunahme der EU-Geflügelfleischerzeugung von etwa 2,4 Prozent auf 16,0 Millionen Tonnen an. Die EU-Erzeugung von Hähnchen, die die Geflügelfleischerzeugung mit einem Anteil von 81 Prozent dominiert, dürfte 2018 um 2,3 Prozent zunehmen (2017 + 2,8 Prozent).


Deutlich weniger zunehmen dürfte dagegen die Erzeugung von Puten mit plus 0,5 Prozent (Vorjahr - 0,3 Prozent). Die Putenerzeugung macht knapp 14 Prozent an der EU-Erzeugung an Geflügelfleisch aus. Auf Grund hoher Zuwachsraten ist Polen zum größten Putenerzeugerland in der EU aufgestiegen. Mit jährlichen Zuwachsraten von 9 bzw. 8 Prozent noch stärker steigt die polnische Hähnchenerzeugung in 2017 und wohl auch in 2018 an.


Die EU-Entenerzeugung, die mit über 456.000 Tonnen knapp 3 Prozent der EU-Geflügelfleischerzeugung ausmacht, dürfte in 2018 wieder kräftig steigen (+ 12 Prozent), nachdem die Vogelgrippe 2017 vor allem in Frankreich und Ungarn zu einer starken Produktionseinschränkung geführt hatte. Aus Frankreich kommt fast jede zweite in der EU erzeugte Ente.



Deutsche Gefügelerzeugung: Kein Zuwachs mehr


Die deutsche Geflügelfleischerzeugung bleibt 2017 mit 1.775 Millionen Tonnen gegenüber Vorjahr unverändert. Während die Hähnchenerzeugung ein wenig zulegen kann (+ 1,0 Prozent), geht die Putenerzeugung zurück (- 2,9 Prozent). Für 2018 wird für Deutschland mit einer kaum veränderten Geflügelerzeugung gerechnet, sowohl bei Hähnchen als auch bei Puten.


Ein Grund für die Stagnation der Hähnchenerzeugung in Deutschland liegt an der relativ starken Beteiligung der Hähnchenmäster an der Initiative Tierwohl. Damit verbunden sind u.a. niedrigere Besatzdichten. Die dadurch verringerte Erzeugung kann kaum durch neue Ställe kompensiert werden, da hierzulande derzeit nur wenige Genehmigungen für Neubauten erteilt werden. Auf Hähnchen entfallen 2017 73 Prozent der deutschen Geflügelfleischerzeugung, auf Puten 22 Prozent und auf Enten knapp 3 Prozent.





Erzeugerpreise für Gefügel unter Vorjahr


Nachdem die Erzeugerpreise für Masthähnchen in der zweiten Jahreshälfte 2016 fortlaufend gefallen waren, hat sich der Preistrend seit Anfang 2007 zunehmend erzeugerfreundlich entwickelt. Ab Mitte 2017 trat dann eine Stabilisierung der Preise auf Grund einer ausgeglichenen Marktlage für Hähnchenfleisch ein.


Im Durchschnitt des Jahres 2017 rechnen Experten der MEG für Deutschland mit einem Schlachtereiabgabepreis für Masthähnchen (1.500 g) von rund 86 Euro je 100 Kilogramm Lebendgewicht und für Puten (18,5 kg Hähne) von 120 Euro je 100 Kilogramm Lebendgewicht. Das wären bei Masthähnchen ein Preisminus von 1 Prozent und bei Puten ein Preisminus von rund 9 Prozent. Für 2018 wird bei Hähnchen- und Putenfleisch mit keinen gravierenden Änderungen der Erzeugerpreise gerechnet. Offen ist, ob und inwieweit Fälle von Vogelgrippe bei Wildvögeln und Gefügel zu spürbaren Auswirkungen auf das Marktgeschehen führen werden.




Gefügel hat die beste Futterverwertung


Der weltweite Trend zur Erzeugung von Gefügelfleisch hängt mit der im Vergleich zur Erzeugung anderer Fleischarten relativ kostengünstigen Futterverwertung des Federviehs zusammen. Steigen die Futterkosten, ist der Trend zur Geflügelfleischerzeugung besonders stark ausgeprägt, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern. In modernen Mastbetrieben ist heute etwa 1,8 Kilogramm Futter nötig, um 1 Kilogramm Hähnchenfleisch zu erzeugen.

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