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Noch kurz die Welt retten

Michael Succow ist einer der profiliertesten Naturschützer des Landes. Dank seiner Initiative sind 7 % der Fläche der Ex-DDR heute Naturschutzparks und Biosphärenreservate. Ein Freund der konventionellen Landwirtschaft ist er nicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Michael Succow ist einer der profiliertesten Naturschützer des Landes. Dank seiner Initiative sind 7 % der Fläche der Ex-DDR heute Naturschutzparks und Biosphärenreservate. Ein Freund der konventionellen Landwirtschaft ist er nicht. Kathrin Hingst hat ihn für die top agrar-Ausgabe 5/2017 besucht.

 

Ein charmanter, nicht durchsanierter Altbau in Greifswald: die Michael-Succow-Stiftung. Der Namensgeber wartet schon. Gerade öffnet der 75-Jährige eine Einladung Joachim Gaucks zu seinem letzten Empfang als Bundespräsident. Man kennt sich – die Bürgerbewegung eben.


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Sein größter Coup gelang Succow mit seinen Freunden während der Wendezeit: Als letzter stellvertretender Minister für Natur- und Umweltschutz der DDR erklärte er im Hau-Ruck-Verfahren große Flächen zu Naturschutzparks und Biosphärenreservaten, z. B. den Spreewald. Dafür gab es 1997 den alternativen Nobelpreis.

Noch immer ist der Professor für Moorkunde gut vernetzt, er kennt Merkel, berät deutsche Umweltminister, z. B. gerade zu einem Fluss-Renaturierungsprogramm. Auch international bauen viele Regierungen auf seine Beratung, z. B. in Äthiopien, den Kaukasus-Ländern oder im Iran. Allein dieses Jahr hat er noch fünf Auslandsreisen geplant.


Succows Antrieb ist die echte Sorge um den Fortbestand der Arten, deren Schwund er dramatisch und besorgniserregend findet. „Es hat mich schon immer stark betroffen gemacht, wenn ein Lebensraum leichtfertig vernichtet wird.“ Inzwischen hat sich seine Sorge auf den Fortbestand der Menschheit ausgeweitet.


Die Liebe zur Natur entwickelte er auf dem elterlichen Hof in Lüdersdorf, östlich von Berlin. Dort hütete er als Junge eine kleine Schafherde – und erlebte nicht nur einen großen Artenreichtum und eine intakte Landschaft in ihrer Schönheit „wie es sich heute keiner mehr vorstellen kann“. Er bekam auch das bäuerliche Verantwortungsbewusstsein für die Natur mit auf den Weg. Seine Eltern erzogen ihn in kritischem Geist.


Unbequem, aber friedlich! Heute gilt seine Kritik der konventionellen Landwirtschaft: Für ihn ist sie der Hauptverursacher des Artensterbens. Selbst zu DDR-Zeiten habe es durch „Kodder- Wirtschaft“ und geringeren Chemie-Einsatz mehr ökologische Nischen für Tiere und Pflanzen gegeben.


Doch Succow kritisiert nicht nur, er hat auch eine Vision: Dass alle Landwirte biologisch-dynamisch wirtschaften und damit viele Probleme zugleich lösen, z. B. mehr Arbeitskräfte im ländlichen Raum binden, die Landschaft schöner, vielseitiger und touristisch wertvoller gestalten – und letztlich die Bodenfruchtbarkeit wieder herstellen. In dieser Vision setzen die Konzerne auf Hochpräzisions-Hackmaschinen  statt auf Agrarchemie. Succow ist einer, der noch immer viele Menschen von seinen Ideen überzeugen kann.


Zur Ruhe kommt er in seinem ökologisch bewirtschafteten Garten, der ihn und seine Frau mit dem Nötigen versorgt. 840 Regenwürmer waren es bei der letzten Zählung je Quadratmeter. Eine Zahl, die Succow stolz macht. Schon für seinen Vater waren die „stillen Helfer“ ein gutes Maß für die Bodenqualität.

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