Der Verband der Soja-Hersteller in den USA bezweifelt eine Studie, die einen Zusammenhang zwischen Soja-Verzehr und schlechter Sperma-Qualität festgestellt hatte. "Schlagzeilen mit der Behauptung Soja-Produkte senken die Spermaqualität erzählen nicht die ganze Geschichte", erklärte der Verband Soyfoods Association of North America. Die am Dienstag erschienene Studie der Harvard School of Public Health hatte erstmals bei Menschen einen Zusammenhang zwischen Soja- oder Isoflavon-Verzehr und reduzierter Spermienmenge festgestellt. Der Soja-Verband erklärte, die Studie widerspreche allen bisherigen Forschungsergebnissen.
Auch der Europäische Verband der Soja-Hersteller bestritt die Gültigkeit der Ergebnisse: "Generationen von Asiaten haben regelmäßig ohne jegliche Fruchtbarkeitsprobleme Soja verzehrt, und asiatische Länder haben über Jahrhunderte sehr gesunde, gut funktionierende Kinder hervorgebracht", hieß es in einer Erklärung der Europäischen Vereinigung der Produzenten natürlicher Sojalebensmittel (ENSA).
Bei der Studie war in dreimonatigen Tests an 99 Männern festgestellt worden, dass die Zahl der gesunden Spermien mit zunehmendem Genuss von Soja-Produkten abnahm, andere mögliche Faktoren wie Alter, Gewicht, Kaffee, Alkohol und Rauchen seien herausgerechnet worden. Die Männer, die am meisten Soja verzehrt hätten, hätten 41 Mio. Spermien pro Milliliter weniger als diejenigen Männer, die kein Soja aßen. Ein Mann hat im Durchschnitt 80 bis 120 Mio. Spermien pro Milliliter.