Die Zuckerrübenproduzenten im Rheinland werden den Anbau in diesem Jahr gegenüber 2016 voraussichtlich um rund 20 % ausdehnen. Davon geht der Rheinische Rübenbauer-Verband (RRV) aus. Als Grund nannte der Verband das Ende September anstehende Ende der Zuckerquote. Die bevorstehende Aussaat sei die erste unter den Vorgaben der neuen EU-Marktordnung ohne Zuckerquoten und ohne Rübenmindestpreis. Mit dem Ende der Quote entfalle auch die Mengenbegrenzung für die Erzeugung von Lebensmittelzucker in der Europäischen Union, erklärte der RRV am vergangenen Donnerstag (23.3.) in Bonn.
Zudem werde von den Landwirten der von Verbandsseite mit dem Verarbeiter Pfeifer & Langen ausgehandelte Rübenlieferungsvertrag in einem hohen Maß akzeptiert. Allerdings sähen die Anbauer im Rheinland der Zukunft mit einer gewissen Skepsis entgegen, räumte der RRV ein. Die Rübenbezahlung sei künftig noch enger an die Zuckerpreise gekoppelt, und diese dürften bei offeneren Märkten stärker schwanken als früher. Andererseits fühle sich die rheinische Rübenbauregion gut gerüstet für einen noch stärkeren Wettbewerb auf dem Zucker- beziehungsweise Rübenzuckermarkt, denn die Region sei ertragsstark, verfüge über eine lange Erfahrung im Rübenanbau und produziere den Zucker verbrauchernah.
Um zukünftig weiterhin wirtschaftlich erfolgreich Zuckerrüben anbauen zu können, seien hohe Erträge von zentraler Bedeutung, hob der Verband hervor. Die termingerechte Saat Ende März bis spätestens Anfang April stelle dafür eine wichtige Grundlage dar. Die Landwirte im Rheinland stünden mit der Aussaat der Zuckerrüben schon in den Startlöchern. Laut RRV ist im Unterschied zu den Vorjahren insbesondere aufgrund des frostreichen Januars mit einer guten Bodenstruktur und somit insgesamt mit guten Saatbedingungen zu rechnen. Unter diesem Aspekt stünden die Chancen für einen gelungenen Start in „die neue Zeitrechnung des Rübenanbaus im Rheinland und in der EU“ gut. AgE