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„Kosten als größte Herausforderung“

Helmut Scherzer über die größten aktuellen Herausforderungen im überbetrieblichen Maschineneinsatz.

Lesezeit: 2 Minuten

Treibstoff, Betriebsmittel, Zinsen und Maschinenpreise sind massiv gestiegen, wie weit werden die Lohnunternehmer die Kosten weitergeben?

Helmut Scherzer: Im vergangenen Jahr hat uns der Dieselpreis völlig überrascht, der ist zwar jetzt gesunken, aber die Teuerung ist trotzdem nur um ein Drittel zurückgegangen. Hinzu kommen Preissteigerungen bei Reifen, ­Ersatzteilen und Folien. Es sind heuer Preisanpassungen zwischen 7 und 9 % bei den Dienstleistungen nötig, allein schon weil die Lohnkosten im Schnitt um 10 % gestiegen sind.

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Wie wirkt sich das auf die Nachfrage nach den Dienstleistungen aus?

Helmut Scherzer: Viele Landwirte bieten Lohnarbeit an und heben die Preise nicht an, weil sie kein Gewerbe haben. Oft wird am Feldrand abgerechnet. Durch die Investitionsprämie im Jahr 2021 und 2022 haben Landwirte in Maschinen investiert und bieten jetzt ihre Leistungen an. Die nehmen den gewerblichen Lohnunternehmen Kunden weg, weil diese preislich nicht mitkönnen. Es gibt sogar Lohnunternehmer, die sich aus dem Agrarbereich zurückziehen, weil die Konkurrenz so groß ist. Die notwendige Preisanpassung, kann oft gar nicht durchgesetzt werden, da so viele Landwirte zu Billigpreisen unterwegs sind.

Wie entwickelt sich die Branche, gibt es rückläufige Zahlen bei den Unternehmen?

Helmut Scherzer: In Österreich gibt es rund 600 Lohnunternehmer im agrarischen Bereich und 900 relevante im Forstbereich. Wenn neu in eine Dienstleistung eingestiegen wird, ist es immer eine Verdrängung von anderen Dienstleistern. Durch die hohen Anschaffungskosten und gestiegenen Finanzierungskosten, wird das auf jeden Fall schwieriger. Es kann auch nicht ständig an der Preisschraube gedreht werden. Ein weiteres Problem sind die steigenden Zinsen. Konnten Geräte und Traktoren im Vorjahr noch mit 0,5 bis 1 % finanziert werden, sind die Zinsen derzeit bei 4,5 bis 5,5 % für Fremdfinanzierungen angelangt.

Was raten Sie Lohnunternehmern, um am Markt weiterhin zu bestehen?

Helmut Scherzer: Für das Dienstleistungsgeschäft müssen die Prozesse optimiert werden. Nimmt man einen Arbeitstag mit zehn Stunden her, müssen die Feldstunden von 6,5 auf 7,5 erhöht werden. Die Anfahrts- und Rüstzeiten sollten optimiert ­werden, um die Straßenfahrten reduzieren zu können. Viele ­Anbieter fahren etwa kreuz und quer mit der Ballenpresse herum, daran sollten die Unternehmer arbeiten, um Kosten einzusparen. Oder es müssen die Rüst- und Anfahrtszeiten verrechnet ­werden.

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