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Neue Studie veröffentlicht

WWF sieht in Forststraßen eine Gefahr für die Natur

Österreichs Forststraßen übertreffen mit einer Länge von 218.000 km das Straßennetz, wie eine neue Studie zeigt. Der WWF sieht in den zahlreichen Forststraßen eine Gefahr für die Natur.

Lesezeit: 3 Minuten

Gerade erst hat heute noch Bauernbund-Präsident Georg Strasser anlässlich der vom Verfassungsgericht gekippten Übergangsfrist bei Vollspaltenbuchten in der Schweinemast gewettert: "Mit dem ständigen Bauernbashing muss Schluss sein. Die Welle an Empörung und gleichzeitig immer höheren Anforderungen, die uns Landwirten entgegenschlägt, steht in keinem Verhältnis zu den vielfältigen Leistungen unserer Branche."

"Dichtes Netz zerschneidet unsere Wälder"

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Da kommt die nächste Hiobsbotschaft via ORF online: Laut einer im Auftrag der Naturschutzorganisation WWF Österreich erstellten Studie sei die Länge der österreichischen Forststraßen seit 1996 von 35 Laufmetern pro Hektar auf 49 gestiegen, das sei eine Steigerung von 40 %. Darauf schlussfolgert die Sprecherin Karin Enzenhofer im ORF wörtlich: "Der WWF sieht in den zahlreichen Forststraßen eine Gefahr für die Natur, denn das extrem dichte Netz an Lkw-befahrbaren Straßen zerschneidet unsere Wälder und wirkt sich negativ auf ihr Mikroklima, ihre Artenvielfalt und ihre Fähigkeit zur Kohlenstoffspeicherung aus.“

Und die WWF-Sprecherin hat auch gleich eine Lösung des Problems parat: "Der WWF fordert strengere rechtliche Vorgaben: Genehmigungsverfahren müssen Natur- und Klimaschutz stärker berücksichtigen sowie bundesweit vereinheitlicht und in den Naturschutzgesetzen der Bundesländer verankert werden.“

„Voraussetzung für naturnahe Waldbewirtschaftung“

Als Reaktion auf die Studie zitiert ORF online Felix Montecuccoli, Präsident des Verbandes der Land- und Forstbetriebe. Man werde auch weiterhin neue Forststraßen brauchen. Als Beispiel nannte Montecuccoli schwere Schäden an Wäldern in Osttirol durch Borkenkäfer. Aufgrund fehlender Infrastruktur sei es in Fällen wie diesem nicht möglich, schnell genug einzugreifen. In Österreich werde der Wald naturnah, also kleinflächig, bewirtschaftet, und dazu brauche man Wege.

Bei der Planung wird auf die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit geachtet

Auch Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, reagiert auf die Aussagen des WWF. "Für die Errichtung einer Forststraße sind selbstverständlich bauliche Maßnahmen im Wald notwendig. Daher gehören diese präzise geplant und alle Aspekte der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit bedacht." Rosenstatter weiter: "Ob man es glaubt oder nicht, auf den Böschungen links und rechts eines Forstweges findet sich mitunter die höchste Biodiversität in einem klimafitten Wald." Walderschließungen hätten in weiterer Folge durchwegs zahlreiche positiven Auswirkungen auf die Waldbiodiversität, was auch in Studien und zahlreicher Literatur belegt werde.

"So erhöhen Forststraßen die Biotopvielfalt in Wäldern und bieten damit vielen Tier- und Pflanzenarten interessante und neue Lebensräume", Rosentstatter weiter. Der vermehrte Lichteinfall ermögliche das Auf- und Vorkommen lichtbedürftigerer Pflanzengesellschaften, denen es im geschlossenen Wald zu finster ist. Auch licht- und wärmeliebende Schmetterlinge und Heuschrecken finden laut dem Obmann in den Böschungen begehrte Lebensräume.



"Eine Forststraße ist keine Biodiversitäts-Sackgasse und schon gar kein mehrspuriger Wald-Highway", rückt Rosenstatter die Blickwinkel zurecht. "Forststraßen sind langfristige Investitionen in die Zukunft, um Wälder klimafit zu halten oder zu machen", so Rosenstatter abschließend.

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