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BBV: Spargelsaison endet enttäuschend

Die diesjährige Spargelsaison war von einem unerwarteten Nachfrageeinbruch geprägt – die ernüchternde Bilanz des Bayerischen Bauernverbands.

Lesezeit: 3 Minuten

Einer Mitteilung des Bayerischen Bauernverbands zufolge sind die bayerischen Spargelbauern enttäuscht von der diesjährigen Saison. Alles habe für eine erfolgreiche Spargelsaison 2022 gesprochen: Das Wetter war im Großen und Ganzen gut, die Erträge haben gestimmt, Erntehelfer standen ausreichend zur Verfügung und die Pandemie brachte Lockerungen mit sich. Trotzdem blieben die Spargelbauern auf ihren Stangen sitzen.

Bis zu 60 % weniger Spargel-Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel

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„Bestens vorbereitet und gut gestimmt sind wir Ende März in die Spargelernte gestartet“, sagt Miriam Adel, Vorsitzende des Spargelerzeugerverbandes Franken. Doch dann sei alles anders gekommen: Das sonst beliebte Gemüse blieb diese Saison häufig ein Ladenhüter, was in einigen Regionen sogar zu einem verfrühten Ende der Spargelsaison führte

Als Grund für die geringere Nachfrage vermutet der BBV die gestiegene Lebenserhaltungskosten der Verbraucher – sowohl an den Spargelständen als auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH). „Bei der Vermarktung ab Hof konnten wir noch einigermaßen zufrieden sein. Die Umsatzeinbußen von bis zu 60 % beim Absatz über den LEH spüren wir schon ziemlich deutlich“, so Adel.

„Dass die Saison früher endet und dass die Stangen weniger gestochen werden, macht der Spargelpflanze nichts aus“, sagt Lisa-Maria Puschak, Expertin des Bayerischen Bauernverbandes für Obst und Gemüse. Die Spargelpflanze wächst aus dem Boden heraus, bildet Spargelkraut und betreibt Photosynthese. Gleichzeitig bietet das Spargelfeld dann Lebensraum für eine Vielzahl an Lebewesen.

Günstiger Spargel aus dem Ausland große Konkurrenz

„Für die Spargelbauern bedeutet das allerdings noch stärkere Umsatzeinbußen, die die hohen Produktionskosten nicht decken“, sagt Puschak. Spargel sei viel Handarbeit und das mache ihn vergleichsweise teuer in der Produktion. Denn die vielen helfenden Hände wollen anständig bezahlt werden. „Wenn die Verbraucher im Handel den günstigeren ausländischen Spargel vorfinden, dann greifen viele lieber zu diesem Produkt. Das ist äußerst schade, denn importierter Spargel hat eine schlechtere CO2-Bilanz und schadet dem Klima und dem heimischen Spargelanbau langfristig“, erklärt Puschak.

Die deutlich niedrigeren Löhne und Energiepreise im Ausland führen laut Puschak zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil für deutschen Bauern. Denn die Ware muss folglich teurer angeboten werden. „Es bleibt spannend wie viele Spargelbauern in Zukunft im Geschäft bleiben. Denn Jahre wie diese dürfen sich nicht zu häufig wiederholen, sonst stürzen die Betriebe in die Insolvenz. Hoffen wir, dass die Verbraucher nächstes Jahr wieder richtig Lust haben auf das weiße Gold aus ihrer Heimat“, sagt Puschak.

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