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topplus Ernährung in der Schulmensa

Kommentar: Bitte keine Verbote in der Schulverpflegung in NRW!

Die Stadt Freiburg hat entschieden, an Grundschulen kein Fleisch mehr anzubieten. Für die meisten Schulen in Nordrhein-Westfalen wäre das derzeit nicht denkbar.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Ursula Wulfekotte, Redakteurin beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Mehr als jedes zweite Grundschulkind isst mittags in der Schule. Das Essen darf nicht zu teuer sein, um kein Kind davon auszuschließen. Deshalb bezuschusst der Schulträger die Verpflegung. Eltern mussten so im Jahr 2019 im Schnitt 3,22 € für ein Grundschulessen zahlen. Seitdem sind die Preise aber gestiegen.

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Auch Warmverpflegung kann gut sein

Unter den Voraussetzungen lässt sich der Wunsch vieler Eltern, mehr frisch Zubereitetes anzubieten, nur schwer verwirklichen. Tatsächlich werden lediglich in etwa jeder zehnten Schule alle Speisen vor Ort hergestellt. Wirtschaftlich ist das nur für Mensen mit mindestens 300 Essen täglich. In den meisten Schulen liefert deshalb ein externer Anbieter das Menü warm oder gekühlt bzw. tiefgekühlt an. Auch das kann aber gut sein, sagt Christin Hornbruch von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung NRW.

Experten empfehlen einmal pro Woche Fleisch

Für Diskussionen hat die Entscheidung der Stadt Freiburg gesorgt, aus Kostengründen in Grundschulen künftig kein Fleisch mehr anzubieten. Für die meisten Eltern gehört Fleisch zu einer ausgewogenen Ernährung dazu, wie eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentrale NRW zeigt. Allerdings würden für 71 % der befragten Eltern zwei Fleischmahlzeiten pro Woche ausreichen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für die Schulverpflegung einmal pro Woche Fleisch.

Fleischverzicht in NRW noch kein Thema

Aber passt das in den Alltag einer Schulmensa? Darüber haben wir für unseren Einblick mit zwei Landfrauen gesprochen, die Schulmensen in der Grafschaft Bentheim leiten. Bei ihnen gibt es zwei- bzw. dreimal pro Woche Fleisch. Ein rein vegetarisches Angebot können sich beide derzeit nicht vorstellen. Dafür sei die Gegend zu ländlich geprägt. Tatsächlich scheint ein Fleischverzicht in NRW noch kein Thema zu sein, bestätigt die Vernetzungsstelle. Mit Blick auf die Akzeptanz bei den Schülern sei es gerade in ländlichen Regionen schon schwierig, nur einen fleischfreien Tag pro Woche einzuführen.

Bio muss nicht viel mehr kosten

Ähnlich heiß diskutiert wird der Bio-Anteil in der Schulverpflegung. Die Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung sehen langfristig 20% Bio in der Gemeinschaftsverpflegung vor. Einer Studie aus dem Jahr 2019 zufolge würde ein Schulessen dann zwar nur etwa 12 Cent mehr kosten. Voraussetzung dafür sei aber ein ausreichendes Angebot an Biolebensmitteln vor Ort. Das ist in großen Städten eher der Fall als auf dem Land.

Die Schüler einbeziehen

Doch ganz gleich, ob es um den Fleisch- oder Bio-Anteil geht: Auch in der Schulverpflegung ist entscheidend, was der Kunde möchte. Die Schulträger tun gut daran, die Schülerinnen und Schüler in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Denn wenn den Kindern das Angebot nicht gefällt, dann gehen sie zum Imbiss um die Ecke. Besser ist das in der Regel nicht.

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