Landwirte aus den Kreisen Vechta, Osnabrück und Emsland haben am Mittwoch mit hunderten Traktoren in Vörden ihrem Unmut Luft gemacht. Anlass war der Besuch von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil beim örtlichen SPD-Ortsverband.
Laut der Oldenburgischen Volkszeitung ärgern sich die Bauern sehr darüber, dass sie für alles verantwortlich sein sollen und ständig am Pranger stehen. Hinzu komme die zunehmende Auflagenflut und Bürokratie. Andere Landwirte sagten, sie wünschten sich die Abschaffung aller Subventionen für die Landwirtschaft, wenn es im Gegenzug eine gerechte Bezahlung gebe. Es müsse wieder ein Bewusstsein geschaffen werden, dass die Landwirte für die Ernährung zuständig sind.
Auch Neuenkirchen-Vördens Bürgermeister Ansgar Brockmann habe sich laut der Zeitung hinter die Bauern gestellt. Er findet es gut, dass sie demonstrieren. Unausgegorene Regelungen von oben mit dem Ziel der Reglementierung führten zu nichts, sagte er gegenüber der Volkszeitung. Diese berichtet auch davon, dass die Unterstützer der „Land schafft Verbindung“ Initiative enttäuscht vom Bauernverband seien, weil dieser „nichts für die Bauern tut“, wie es hieß. Ausdrücklich hätten die Demonstranten aber den Kreislandvolkverband Vechta ausgeklammert. Dieser unterstütze die Aktion und habe mitgeteilt, dass die Bauern noch „lange nicht müde“ seien, auf die Missstände in der agrarpolitischen Diskussion hinzuweisen. Es mangele an nachvollziehbaren und gleichzeitig sachlich fundierten politischen Vorgaben, heißt es dort.
Ministerpräsident Weil warf der örtliche Landvolkverband Doppelzüngigkeit vor, berichtet die Oldenburgische Volkszeitung weiter. Auf der einen Seite verwende er den Begriff „Massentierhaltung“, auf der anderen Seite beklage er das Bauernbashing.
Weil: Düngeverordnung wird jetzt so umgesetzt
Weil zeigte in seiner Stellungnahme zu den Protesten dann zwar Verständnis für die Bauern, machte laut der Zeitung aber unmissverständlich klar, dass es an den strengen Vorgaben der neuen Düngeverordnung keine Abstriche mehr geben werde, weil es sich um EU-Vorgaben handele. Es existierten einfach Gegenden im Land – wie das Oldenburger Münsterland – wo die Nitratwerte im Grundwasser zu hoch seien, wird er zitiert. Er gab die Schuld dafür an seine Vorgänger vor 20 Jahren, die hätten handeln müssen, dann wären die heutigen Einschnitte erst gar nicht nötig geworden. Wo es aber Chancen auf Änderungen gebe, werde Niedersachsen versuchen, diese in Berlin und Brüssel zu nutzen, versprach Weil. Die Bauern müssten sich nun aber erst einmal auf die harten Bedingungen der EU einlassen, soll er gesagt haben.
„Landvolk trägt Mitschuld“
Kritik äußerte der Ministerpräsident laut der Zeitung aber am Landvolk. Der Bauernverband habe sich lange gegen die schon vor Jahren von der EU eingeforderten Senkungen der Nitrateinträge gewehrt. Die Nitratbelastung des Trinkwassers sei also schon lange ein Thema. Die Ergebnisse der entsprechenden Messungen wurden aber erst in Frage gestellt, nachdem die EU die Reduzierung der Nitrateinträge angeordnet habe, erinnerte Weil.
Ein Landwirt konterte daraufhin laut der Zeitung, dass Deutschland 2012 nur die Messergebnisse der schlechtesten 10 % der Brunnen nach Brüssel gemeldet habe, während andere EU-Länder die Ergebnisse aller Brunnen einreichten. Daher hätten die Landwirte jetzt den „Kaffee auf“, wird er zitiert. Stephan Weil habe daraufhin versprochen, sich mal mit den Messergebnissen zu beschäftigen.
Schäfer bringt tote Tiere zum Rathaus
Unterdessen berichtet die Münsterländische Tageszeitung, dass ein Schäfer am Mittwoch mehr als 40 tote Schafe und Lämmer zum Löninger Rathaus gefahren hat. Er wollte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zeigen, was der Wolf vor einigen Tagen auf seiner Weide angerichtet hatte.
Die Konfrontation sei gelungen, so die Zeitung weiter. Weil nahm sich Zeit und habe sich die Anliegen der knapp 250 Demonstranten angehört. Die Nerven der Menschen würden blank liegen. Für den Schafhalter war es bereits der sechste Wolfsangriff seit April. Die Demonstranten sehen inzwischen auch die Menschen, die in den Wolfsgebieten leben, in Gefahr. „Meine Kinder trauen sich morgens nicht mehr allein zur Bushaltestelle“, berichtet eine Anwohnerin. Ihre Familie habe inzwischen Todesangst.
von Klaus Jensen
ach ja Herr Weil
Sie hätten sich ja zur Ressourcenschonung noch die verendeten Schafe mit in die Landtagskantine nehmen können.....Wegen der Nährstoffkreisläufe und so, die Menschen 1946 hätten das nämlich gemacht. Verwöhntes Pack....
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von Klaus Jensen
Bitte alle diese Petition Unterzeichnen
https://www.youtube.com/watch?v=CPoEuZxMjnI
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von Erwin Schmidbauer
Tolles Spiel
Die Landwirte zeigen auf die Politik und die Politik zeigt auf die Landwirte. Und am Ende tut keiner was. So kommt keiner weiter. Die Politik hat die Gestaltungsmacht, die Landwirte versuchen auch ihren Teil zu machen, aber im Gegensatz zur Politik müssen sie stark auf die ... mehr anzeigen Wirtschaftlichkeit achten. Also höchste Zeit, sich zusammenzusetzen statt gegenseitiger Schuldzuweisungen. weniger anzeigen
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von Gerhard Steffek
40 Schafe!
Der Bauer tat recht. Am Besten noch dem Herrn Weil auf der Straße nach Hause noch 40 Kreuze aufstellen und an jedem ein Schaf hinhängen. Dort dann aber auch hängenlassen. Sollen die Stadtbewohner auch was von ihrem neuen "Liebling" haben.
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von Gerhard Steffek
Subvemtionsabbau!!!
Wird es aber nicht geben. Denn sonst könnten sie die Bauern nicht an der Leine halten. Nur um das geht es! Zuckerbrot und Peitsche, im Grunde genommen wurde die Leibeigenschaft nie abgeschafft, sie bekam nur ein neues Gesicht.
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von Johann H. Knabbe Jun.
Gibt auch eine Mitschuld des MP ...
Herr Weil sollte vorsichtig mit seiner Schuldzuweisung sein, denn unter seiner Regierungsverantwortung hat der Grüne Minister Meier mindestens zwei Jahre lang den Abstimmungsprozess zwischen Bund und Land zu Düngergesetz und Düngerverordnung durch überzogenen Forderungen mit hinausgezögert !!!
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von Wilhelm Grimm
Garnicht komisch,
nur verlogen und dumm !
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von Gerd Uken
Schon komisch mit unseren Politikern
Gestern Abend in Leer sagte Althusmamn von der CDU sie würden sich die Messergebnisse noch mal anschauen-wenn denn dabei ein anderes Ergebnis herauskommen würde müsste man sich nicht wundern...... Sind wir jetzt bei Wünsch Die was? Jährlich werden die 1200 Brunnenergebnisse ... mehr anzeigen untersucht,alle 4 Jahre müssen sie nach Brüssel gemeldet werden also auch 2020! Die neue DüVo hat man aber schon Ende Januar diesen Jahres in Brüssel vorgestellt man erinnere sich vor drei Wichen hat dann CDU/SPD Regierung die roten Gebiete abgesegnet. Julia Klöckner in Berlin man wird das Fass nicht mehr aufmachen , die Länder könnten ja ihre Binnendifferenzierung genauer abgrenzen. Althusmamn gestern : Das Agrarpaket wird so nicht durch gehen - ja was denn nun ihr lieben Politiker-man sollte doch ehrlich miteinander umgehen. Wenn wir in Niedersachsen schon 60.000 to N Zuviel haben warum wird dann zusätzlich noch 20% eingeführt aus dem Nachbarland? weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
"Stephan Weil habe daraufhin versprochen, sich mal mit den Messergebnissen zu beschäftigen."
Mit anderen Worten: Es ging ihm bisher am Arsch vorbei. Diese Einstellung zu dem Thema ist unter Politikern offenbar weit verbreitet. Es reicht ihnen völlig aus, zu wissen, dass die "Nitratwerte" zu hoch sind - Muss ja so sein, wenn es Medien, NGOs und Grüne Parteien verlauten lassen. ... mehr anzeigen Und das gesamte Nitrat kommt selbstverständlich aus der "industriellen" und "immer intensiveren Landwirtschaft" mit ihrer "maßlosen Überdüngung" und "immer mehr Gülle" - Muss ja so sein, wenn es Medien, NGOs und Grüne Parteien verlauten lassen. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Jetzt wird alles gut, weil Herr Weil
sich ...mal ....mit den Messergebnissen " beschäftigen" will Der ist kein bischen besser als die anderen Pharisäer.
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