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Forschungsergebnisse

HipHop-Musik beeinflusst Käse-Geschmack

Kann der Geschmack von Käse in Zukunft durch unterschiedliche Musikrichtungen gelenkt werden? Was zunächst nach einem Scherz klingt, wird in der Schweiz seit Jahren untersucht.

Lesezeit: 2 Minuten

Studierende der Schweizer Hochschule der Künste in Bern beschallten sieben Monate lang Käselaibe mit verschiedenen Musikgenres. Die Frage nach dem Einfluss durch akustische Beschallung auf den Geschmack reifenden Käses wird in der Schweiz bereits seit einigen Jahren erforscht. Im Vordergrund der Untersuchung steht, ob die für den Reifeprozess im Käse verantwortlichen Mikroorganismen auf die verschiedenen Frequenzen der Musik reagieren. Das Ergebnis: Der Käse mit dem intensivsten Geschmack wurde mit Hip-Hop beschallt.

Mikroorganismen im Käse reagieren auf Schwingungen

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Die Hochschule für angewandte Wissenschaften in Zürich bestätigte 2019, dass die Genres den Käse auf unterschiedliche Art und Weise beeinflusst. Die für Hip-Hop typischen tiefen Frequenzen und Schwingungen wirken auf die Membranen der Mikroorganismen und sorgen für eine andere Aminosäurezusammensetzung, mehr Aromastoffe und Propionsäure.

Ende Oktober veröffentlichte die Schweizer Forschungsanstalt Agroscope im Rahmen einer Literaturstudie den aktuellen Wissensstand zum Einfluss von Schall auf Organismen. Beteiligt waren unter anderem derTierarzt Beat Wampfler und der wissenschaftliche Projektleiter für mikrobielle Kulturen Hans-Peter Bachmann.

Schall kann zu positiven Auswirkungen auf die Physiologie, zu verbessertem Wachstum, Entwicklung und Krankheitsresistenz führen.“

Neben dem Einfluss auf den Geschmack von Käse, können die Auswirkungen von Schall auf die Pflanzenphysiologie viele Perspektiven eröffnen. Verbessertes Wachstum, Krankheitsresistenzen und erhöhte Trockentoleranz sind ertragssteigernde Effekte. Pflanzenwurzeln nutzen beispielsweise Vibration durch Schallwellen, um Wasserquellen zu lokalisieren und das Wachstum dementsprechend zu lenken, so die Forschungsanstalt.

Die Ursachen dieser Fähigkeiten und tiefergehende Erläuterungen solcher Effekte sind in der Studie ausführlich dargelegt. Hier geht es zur Studie.

Bereits 2015 konnten indische Forscher der Nirma Universität nachweisen, dass akustische Stimulation Mikroorganismen im Wachstum (vor allem die Aufnahme von Glukose) und bei der Produktion wichtiger Schlüsselmetabolite (Stoffwechselprodukte) beeinflusst.

Standardisierung der Versuche nicht ausreichend für Details

Obwohl eine zunehmende Anzahl an Studien darauf hindeutet, dass Schallwellen einen wichtigen Einfluss auf Pflanzen und Mikroorganismen haben, sind die Erkenntnisse noch nicht ausreichend, um die Prozesse auf zellulärer Ebene zu verstehen. Die Einflüsse der unterschiedlichen Spezies und der sie umgebenden Ökosysteme auf die Reaktion sind zu groß, was zu Widersprüchen bei den Ergebnissen führt. Daher sind die Ergebnisse laut der Schweizer Forscher als vorläufig zu betrachten.

Dennoch lohnt es sich laut Agroscope - auch aus landwirtschaftlicher Perspektive - dieses junge Gebiet der Pflanzen- und Mikrobiologie weiterhin zu verfolgen.

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