Destatis
Nudel-Importe um 7,3 % zurückgegangen
86 % der Nudeln im deutschen Supermarkt kamen 2020 aus Italien. Die Ernteprognose für deutschen Hartweizen liegt dieses Jahr aber um 13 % über Vorjahr und gewinnt weiter an Bedeutung.
Nudeln sind in den Vorratsschränken der Haushalte kaum mehr wegzudenken. Doch klimabedingte Missernten beim Hartweizen könnten zu Engpässen und Preissteigerungen führen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind von Januar bis August 2021 rund 254.000 t Nudeln im Wert von 283,7 Mio. € importiert worden. Das sind mengenmäßig 7,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Exporte gingen im gleichen Zeitraum um 7,3 % zurück: Von Januar bis August 2021 exportierte Deutschland rund 40.400 t Nudeln im Wert von 57,0 Mio. €.
Dabei hatte der Außenhandel mit den beliebten Teigwaren im Jahr 2020 den Auswirkungen der Corona-Pandemie getrotzt: Mit 405.000 t wurden rund 5,9 % mehr eingeführt als im Jahr 2019. Die Ausfuhrmenge lag mit 64.600 t Nudeln 14,7 % über dem Niveau des Vorjahres.
Großteil der Nudelimporte stammt aus Italien
Wo die Nudel ihren historischen Ursprung hat, darüber wird oft gestritten. Im Jahr 2020 kamen jedenfalls 86,2 % der nach Deutschland importierten Teigwaren aus Italien. Als weitere Herkunftsländer folgten Österreich mit 5,0 % (20.300 t) und die Niederlande mit 2,5 % (10.000 t).
Die Nudel-Importe aus dem von der Corona-Pandemie stark betroffenen Italien boomten 2020 mit einem wertmäßigen Plus von 12,9 % gegenüber dem Jahr 2019 (Menge: +6,4 %). Zum Vergleich: Insgesamt gingen die Importe aus Italien im Jahr 2020 wertmäßig um 5,4 % zurück.
Geringe Hartweizenernte in Nordamerika führt zu Rohstoffengpässen
In Folge von Dürre und extremer Hitze in den USA und Kanada sowie ungünstigen Wetterbedingungen in anderen wichtigen Anbauländern ist die Hartweizenernte zurückgegangen.
Die kanadische Statistikbehörde Statistics Canada schätzt die Hartweizenernte auf 3,5 Mio. t für das Jahr 2021. Das wäre nur halb so viel wie im Vorjahr (-46 %). Dabei wächst der Hartweizen als Rohstoff für die Nudeln auch in Deutschland. Für das Jahr 2021 wird hier eine Ernte von 207.000 t Hartweizen erwartet, das sind 13,1 % mehr als im Vorjahr.
Trotz der Erntesteigerungen hierzulande kann der deutsche Bedarf damit laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung nicht gedeckt werden - er hängt zu 83 % von Importen ab, ausgehend von einem angenommenen gleichbleibenden Bedarf von rund 1,2 Mio. t Hartweizen.
Trend zu vegan: Produktion von Nudeln ohne Ei gestiegen
Die inländische Produktion von Nudeln stieg im Krisenjahr 2020 um fast ein Fünftel (+18,3 %) auf rund 319.000 t. Im 1. Halbjahr 2021 ging die im Inland produzierte Menge im Vergleich zum Vorjahr wieder um 10,4 % zurück.
Produziert wurden dabei im Jahr 2020 mit 61,1 % überwiegend klassische Nudeln mit Ei. Die vegane Variante, also Nudeln ohne Ei, hatte einen Anteil von 38,9 % und wird zunehmend beliebter: Im Jahr 2020 ist deren Produktion um 43,3 % auf rund 124.200 t gegenüber dem Jahr 2019 gestiegen, im langfristigen Vergleich zum Jahr 2015 um fast zwei Drittel (+65,2 %).
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