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Stiftung Warentest

So schneiden Tierschutzorganisationen im Umgang mit Spendengeldern ab

Stiftung Wartentest hat Tier­schutz­organisationen nach ihrem Umgang mit Spendengeldern befragt. Die Untersuchung zeigt: Einige haben in Sachen Wirtschaftlichkeit und Transparenz noch Nachholbedarf.

Lesezeit: 3 Minuten

Tiere haben im Leben vieler Bürger einen hohen Stellenwert. Tierschutzorganisationen werden daher gerne mit Geldspenden unterstützt. Knapp 29 % der Menschen, die in Deutschland spenden, tun dies für den Tierschutz. Der Tierschutz ist damit nach einer Umfrage von Finanztest als häufigster Spendenzweck genannt worden. Dabei geben tendenziell eher Frauen als Männer Geld dafür aus.

Im Auftrag von Stiftung Warentest hat das Zentral­institut für soziale Fragen (DZI) für eine neue Studie 38 Tierschutzorganisationen befragt, von denen sich 23 der Prüfung gestellt haben. „Wir haben bei unserer Untersuchung nichts Unmögliches verlangt“, heißt es. Jeder der Tierschutzorganisationen habe, "als Otto-Normal-Spender getarnt", eine E-Mail bekommen. Darin fragte die DZI nach den Spendenprojekten. Acht hätten schon darauf nicht geantwortet. Die anderen seien in einer zweiten E-Mail nach der Zusammensetzung ihrer Ausgaben gefragt worden und danach, ob eine mögliche Spende von der Steuer abgesetzt werden kann. Danach habe das Institut einen kurzen Fragebogen verschickt und unter anderem auch nach den Ausgaben gefragt und Belege erbeten.

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Zwei Drittel arbeiten wirtschaftlich

Die Auswertungen zeigen: 16 der 23 untersuchten Organisationen nutzen die Spendengelder auch wirtschaftlich. Als Grundlage für das wirtschaftliche Arbeiten einer Spendenorganisation hat das Institut die Verwaltungs- und Werbekostenquote nach DZI-Verfahren herangezogen. Sie darf nicht über 30 % liegen. Mindestens 70 Cent von jedem gespendeten Euro müssen demnach dem Spendenzweck laut Satzung zukommen. Bis zu 30 Cent dürfen in notwendige Ausgaben fließen, wie z.B. das Gehalt der Mitarbeiter in der Verwaltung, für Marketing und Werbung.

Bei den wirtschaftlich arbeitenden Organisationen im Test reicht die Spanne der Verwaltungs- und Werbekostenquote von 3 % (Tierärzte ohne Grenzen) bis 27 % (Bundesverband Tierschutz).

Lücken in Transparenz

Bei der Untersuchung haperte es bei den meisten Tierschutzorganisationen an der nötigen Transparenz. Nur drei der wirtschaftlich arbeitenden Organisationen wurden mit einer hohen Transparenz eingestuft: bmt Bund gegen Missbrauch der Tiere, Deutscher Tierschutzbund und Tierärzte ohne Grenzen. Sieben weitere Organisationen seien auf eine mittlere Transparenz gekommen. Besonders schlecht schnitten z.B. die Animal Welfare Foundation, der Bundesverband Tierschutz und die Welttierschutzgesellschaft ab.

Die Organisation Provieh lege beispielsweise zwar alle wichtigen Zahlen und Berichte offen, scheiterte mit 32 % jedoch knapp an der 30 Prozent-Hürde für Verwaltung und Werbung und zähle damit nicht mehr zu den wirtschaftlich arbeitenden Organisationen.

Spendenrecht ist Ländersache

Auffällig sei: Nur in Rheinland-Pfalz gibt es mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) eine Behörde, die Spendenorganisationen überprüft und Sammlungsverbote ausspricht. Organisationen, die einem solchen Verbot vorgreifen wollen, würden freiwillig auf Spendensammlungen in diesem Bundesland verzichten, so Stiftung Warentest.

Eine Übersicht der getesteten Tierschutzorganisationen finden Sie hier.

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