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Tendenziöser Bericht

Tönnies wehrt sich gegen Sat1 Investigativbericht

Mit Empörung reagiert Tönnies auf eine Fernsehdoku von Sat1. Der Sender habe Aussagen gekauft, Fakten ignoriert und mit unjournalistischen Methoden gearbeitet.

Lesezeit: 4 Minuten

Unter dem Titel „Mietwucher, Einschüchterung und Ausbeutung im System von Fleisch-Milliardär Clemens Tönnies“ hat Sat1 am Dienstagabend kurzfristig die erste Folge seines neuen Formates "SAT.1 investigativ" ins Programm genommen.

Wie der Sender selbst sagt, sei es aus Sicht von Tönnies „ein Film, den keiner sehen sollte“. Schon während der Dreharbeiten hätte die Firma versucht, eine Veröffentlichung zu verhindern. Bis zuletzt sollten Anwälte eine Ausstrahlung verhindern, heißt es.

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Laut Sat1 malen verdeckte Recherchen ein düsteres Bild von Clemens Tönnies und seinem Unternehmen: Mietwucher, Einschüchterung und Ausbeutung seiner häufig osteuropäischen Arbeitskräfte gehörten zum System. Und wie das Unternehmen Tönnies mit Kritik und Journalisten umgeht, zeige die Reaktion auf eine simple Anfrage während der Dreharbeiten: „Unsere Reporter:innen wollten die genaue Zahl der Arbeiter erfragen, die bei Tönnies zu Mindestlohnbedingungen beschäftigt sind. Statt einer Antwort landete eine Unterlassung auf dem Schreibtisch der Journalist:innen“, so Sat1.

Über die Doku berichtet heute auch Radio Gütersloh. So kritisiere Sat1 in scharfer Form die Beschäftigung ausländischer Mitarbeiter und deren Unterbringung. Es ging in dem Bericht zudem um Mietwucher, Verdacht auf Unterschlagung und sogar Prostitution auf dem Werksgelände. Eine bulgarische Journalistin soll dazu heimlich im Werk gefilmt haben.

Tönnies: „Das hat mit Qualitätsberichterstattung nichts mehr zu tun“

Verärgert zeigt sich das Unternehmen Tönnies am Mittwoch in einer Stellungnahme. „Das hat mit Qualitätsberichterstattung nichts mehr zu tun“, empört sich Unternehmenssprecher Fabian Reinkemeier. Er prangert u.a. fehlenden Faktenbezug an.

Die Recherche sei von Anfang an einseitig ausgerichtet gewesen, um gegen das Unternehmen und den Unternehmer Clemens Tönnies zu skandalisieren, so Reinkemeier weiter. Die verantwortliche Redakteurin sei bereits im letzten Jahr negativ aufgefallen, als sie Clemens Tönnnies mit dem Auto bis zum Privathaus verfolgt hat.

Nach Informationen des Unternehmens Tönnies habe das Fernsehteam in den vergangenen Wochen und Monaten potenziellen Gesprächspartnern Geldzahlungen angeboten, wenn sie vor der Kamera Negatives über den Unternehmer oder sein Unternehmen sagen würden. In Interviews sollen die Gesprächs-Partner zudem zu negativen Aussagen gegenüber Tönnies gedrängt worden sein. Es erweckt den Eindruck, als würde man nur skandalisiernde Aussagen akzeptieren, sagt Reinkemeier.

Viele angeblichen Fakten im Film sind seiner Meinung nach zudem äußert schlecht recherchiert, es gebe unzählige Falschbehauptungen, gegen die sich Tönnies auch wehren wird. „Nur ein Beispiel: SAT1 wirbt bei seiner PR-Strategie für das neue Format damit, dass Tönnies mit einer Unterlassungserklärung im Vorfeld versucht habe, die Ausstrahlung zu verhindern. Allerdings hat es eine solche Unterlassung schlichtweg nicht gegeben“, verdeutlicht der Sprecher.

Reinkemeier stellt klar: “Trotz solcher medialen Attacken lässt sich Tönnies nicht vom eingeschlagenen Weg des Umbaus des Unternehmens abbringen. Innerhalb weniger Monate wurden bis Ende 2020 alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion fest übernommen. Tönnies ist Arbeitgeber und direkter Ansprechpartner für die Kolleginnen und Kollegen. Für die weniger als 30 % der Angestellten, die nicht privat wohnen, stellt das Unternehmen zudem Wohnungen zur Verfügung. Dafür hat Tönnies seit dem Sommer mehrere Hundert Wohnungen gekauft oder gemietet, diese saniert oder renoviert und zu festen Standards vermietet. Allein hierfür hat das Familienunternehmen einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten für rund 200 € im Monat eine bestens ausgestattete, voll möblierte Wohnung – inklusive aller Nebenkosten, Strom, Heizung, Internet, Reinigungsdiensten der Gemeinschaftsflächen und vielem mehr. Das Unternehmen ist im Wohnbereich noch nicht durch, aber hat schon wahnsinnig viel erreicht.“

Tönnies werde sich auch nicht von reißerischen und tendenziösen Berichterstattungen aus der Bahn werfen lassen, stellte der Sprecher klar.

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