Nach der Geburt bekommen die Kälber in der Einzelbox viel Wärme geboten. Darauf legt Andrea Angele großen Wert. So ist sichergestellt, dass die Kälber innerhalb von maximal 12 Stunden trocken sind. Reichlich Stroh, eine Wärmelampe und später eine Abdeckplatte sorgen für das nötige Mikroklima. Bei Stalltemperaturen unter 0° C wird sogar eine Fußbodenheizung zugeschaltet.
In den ersten fünf Lebenstagen erhalten die Kälber täglich insgesamt 6 l Milch, verteilt auf zwei Mahlzeiten. Die Milch wird langsam im Wasserbad erwärmt, die Tränketemperatur immer mit einem Thermometer überprüft und jedes Kalb während der Tränkeaufnahme genau beobachtet, um Auffälligkeiten sofort feststellen zu können.
Exakte Dosierung:
Die Umstellung auf die Austauschertränke erfolgt immer am 6. und 7. Tag, wobei die Tiere je Mahlzeit eine Mischung aus 1,5 l Vollmilch und 1,5 l Austauscher-Tränke erhalten. Es wird ein Milchaustauscher mit einem Anteil pflanzlicher Eiweißbestandteile unter 10 % verwendet (Brillant, Fa. Josera). Auch während der Einzelhaltung wird die Austauscher-Tränke am Tränkeautomaten gezapft, um eine exakte Dosierung (125 g MAT pro Liter Tränke) und gute Durchmischung sicherzustellen. Außerdem entsteht bei der späteren Umstallung in die Gruppe keine zusätzliche Umstellung der Tränke. Ab dem 8. Tag wird ausschließlich Austauscher-Tränke angeboten. Heu wird ebenso wie Wasser im normalen Eimer ab dem 1. Lebenstag bereitgestellt. Lediglich bei Frost wird auf das Wasser verzichtet.Kraftfutter wird in der 10- bis 14-tägigen Einzelhaltungsphase nicht angeboten. Grundsätzlich erfolgen Futterwechsel und Umstallung immer morgens, so dass die Tiere danach einen ganzen Tag lang beobachtet werden können.
Nach dem Ausstallen werden die Boxen ausgemistet, gewaschen und in der Regel einige Tage leer stehen gelassen. Früher wurde konsequent desinfiziert (Endosan Forte, Fa. Schaumann). Inzwischen wird nur noch desinfiziert, wenn ein Kalb Durchfall hatte. j