Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Aus dem Heft

Fünfarmiger Innenmelker

Lesezeit: 4 Minuten

Beim DeLaval AMR ersetzen fest installierte Roboterarme im Innenmelker-Karussell das Personal.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Fünf Roboterarme melken im 24er-Innenmelker des DeLaval Automatic Milking Rotary (AMR) die 700 Kühe der Wipperdorfer Agrargesellschaft in Wipperdorf (Thüringen). Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit startete das System im Februar 2018.


Die Roboterarme übernehmen jeweils verschiedene Aufgaben im Melkprozess. Die ersten beiden Arme sind für das Vormelken und Reinigen von jeweils zwei Strichen mit Melkbechern zuständig. Die beiden folgenden Module hängen das Melkgeschirr jeweils an zwei Vierteln an. Nach Herstellerangaben kann ein Arm die Arbeit des anderen zur Not übernehmen. Auf dem Betrieb war das bisher noch nicht nötig. Am Ende der Runde folgt ein Arm zum Nachdippen im Sprühverfahren.


Alle Teile sind wertig verbaut und gepflegt. Die Halle ist lichtdurchflutet, hoch und gut belüftet. Die Ansetzvorgänge und das Dippen liefen bei unserem Besuch flüssig. Die Tiere waren Altmelkende mit sehr guter Strichqualität. DeLaval hat die Kameratechnik beim Ansetzen in diesem Jahr noch einmal ausgetauscht. Das hat die Genauigkeit und die Geschwindigkeit laut Betrieb verbessert.


Kuhverkehr


Der Betrieb melkt zweimal täglich, jeweils rund acht Stunden plus Vor- und Nacharbeiten. Aktuell schafft das AMR hier stündlich etwa 80 Kühe. Aus dem Stall wird immer eine Gruppe von rund 100 Kühen in den Vorwartebereich getrieben. Dort stehen die Tiere im längsten Fall 1,25 Stunden. Der Vorwartehof ist mit einem automatischen Treiber ausgestattet. Die komplette Lauffläche im Vorwartehof ist mit Gummibelag ausgelegt. Der Zugang zum Karussell erfolgt einzeln, die Kuherkennung hat reibungslos funktioniert. Eine Lockfütterung gibt es nicht. Die Tiere waren in allen Teilen des Melkprozesses sehr ruhig und entspannt und haben keine Stressanzeichen gezeigt. Sie bewegten sich grundsätzlich flüssig auf das Karussell und herunter.


Der Boden der Plattform wird am Ende der Melkrunde mit einem Wasserstrahl gereinigt. Das schafft eine saubere Umgebung. So entsteht aber auch eine feine Wasserschicht, die zusammen mit Kot und etwaigen Dippmitteltropfen schlierig sein kann. Beim Ein- und Ausgang rutschten manche Tiere beim Kurvenlaufen darauf leicht weg. Der Betrieb berichtet, dass der Boden regelmäßig mit Reiniger gesäubert werden muss, um diese Schlieren zu vermeiden.


Personal und Arbeit


Bei unserem Besuch war eine Melkerin für die Betreuung zuständig. Sie hat Kühe nachgetrieben, Arbeiten im Stall erledigt und ebenso mehrfach beim Melken eingegriffen. Diese Person ist über ihr Mobiltelefon mit dem Programm verbunden. Bei Störungen bekommt sie eine Nachricht. So kann sie auch Arbeiten außerhalb des Melkzentrums erledigen und je nach Störung entscheiden, ob sie eingreift oder nicht. Das Karussell kann sie über eine breite Treppe im Ein- und Austrittsbereich der Kühe betreten. Im Inneren befindet sich ein Bildschirm mit den aktuellen Melkdaten. Die Roboterarme sind zur Arbeitssicherheit mit einem Zaun abgetrennt. Der Zugang zu den Tieren ist außerhalb der Gitter frei.


Eingriffe sind nötig, wenn eine Kuh den Ein- bzw. Austrieb versperrt oder ein technisches Problem vorliegt. Setzen die Roboter eine Kuh nicht richtig an, muss die Mitarbeiterin nicht zwingend dazu kommen, denn die Kuh würde in einem Selektionstor aussortiert und über eine Schleuse zurück zum Karussell-Eingang gelenkt. Die Melkerin entscheidet daher je nach Kuh und Laufweg, ob sich ein Eingriff lohnt. Bei unerfahrenen Färsengruppen bleibt sie im Melkstand. Das manuelle Ansetzen ist mit einem Knopfdruck zur Melkzeugfreigabe schnell gemacht.


Technisch ist das Einmelken auch im AMR möglich. Um den Melkprozess möglichst wenig aufzuhalten, hat der Betrieb zusätzlich einen Melkroboter, das Voluntary Milking System (VMS). Die Software von AMR und VMS sind verbunden. Damit kann das Personal die Färsen am automatischen Melksystem (AMS) einmelken. Auch Special-Needs-Kühe und Frischmelker tauscht er zwischen den Systemen.


Service und Wartung


Wenn die Technik hakt, ist gut geschultes Servicepersonal nötig, bestenfalls ohne lange Anfahrt. Kleinigkeiten, wie gebrochene Stifte, können die Mitarbeiter lösen, ansonsten müssen Techniker anreisen. Softwareprobleme und Einstellungen erledigt DeLaval über die Online-Fernwartung. Das gesamte System kontrolliert der Hersteller im Rahmen eines Servicevertrags nach einem festen Schema, das sich an den Arbeitsstunden der Technik orientiert. Seit dem Start im AMR tauschte und veränderte der Hersteller aber auch schon Bauteile, um die Funktionen zu verbessern.

Die Redaktion empfiehlt

top + Schnupperabo: 3 Monate für 9,90 € testen

Alle wichtigen Infos zur Maissaussaat 2024 | Tagesaktuelle Nachrichten, Preis- & Marktdaten

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.