Sämtliche Mastitiserreger können auch in Eutervierteln mit weniger als 100 000 Zellen/ml auftreten. Daher werden Entzündungsprozesse bereits bei „gesunden“ Eutervierteln vermutet. Zu diesem Schluss kommen Daniel Schwarz und Prof. Claus-Peter Czerny (Uni Göttingen) nach der Auswertung von über 615 000 Viertelgemelksproben aus Hessen in den Jahren 2000 bis 2008.
Dabei erreichten etwa zwei Drittel aller Euterviertel einen Zellgehalt von unter 100 000 Zellen/ml (Übersicht). 31 % aller untersuchten Proben wiesen sogar eine Zellzahl von unter 25 000 Zellen/ml auf. Weitere 31 % der Proben lagen zwischen 25 000 und 100 000 Zellen/ml. Über 100 000 Zellen/ml wurden in 38 % der Viertelanfangsgemelksproben gemessen.
Mit 52 % wurden in über der Hälfte aller Proben Mastitiserreger nachgewiesen. Am häufigsten vertreten waren dabei Koagulase-negative Staphylokokken (17,1 %), Corynebacterium species (13,6 %), Streptococcus uberis (8,7 %) und Staphylococcus aureus (5,0 %). Diese vier Mastitiserreger wurden bereits ab einer Zellzahl von 1 000 Zellen/ml festgestellt. Coliforme Keime kamen in Proben mit 2 000 Zellen/ml vor. Ab einer Zellzahl von 7 000 Zellen pro ml wurden Streptococcus agalactiae und Streptococcus dysgalactiae gefunden. Escherichia coli trat dagegen erst in Proben mit einer Zellzahl von mehr als 25 000 Zellen/ml auf.