Milchaustauscher: Der Becher hat ausgedient
Milchaustauscher sollten eine Vollmilch möglichst gut ersetzen. Dafür muss die Pulvermenge passen. Wer nach Volumen statt nach Gewicht dosiert, liegt oft falsch. Das zeigt ein Feldversuch.
Damit sich Kälber in den ersten Lebenswochen gesund und gut entwickeln, brauchen sie ausreichende Tränkemengen und optimal zusammen gesetzte Nährstoffe. Dafür eignet sich Vollmilch oder eine Milchaustauscher (MAT)-Tränke, die hoch verdaulich und in der Zusammensetzung nah an der Vollmilch ist.
Vollmilch scheint die natürliche und einfachere Tränke, ist aber nicht zu unterschätzen, sagt Tierarzt André Hüting von der Praxis an der Güterstraße in Hamminkeln (NRW): „Häufig wird Sperrmilch von immer anderen Kühen vertränkt. Dann schwanken die Inhaltsstoffe in der Tränke stark. Für die Darmgesundheit der Kälber ist das nachteilig und bringt die natürlichen Darmbakterien aus der Balance.“
Die Folge: Krankheitserreger setzen sich durch. Es kommt zu Durchfall, Folgekrankheiten und langfristigen Leistungseinbußen. Hüting empfiehlt: „Wer Vollmilch vertränkt, sollte nur verkehrsfähige Milch, am besten aufgewärmt aus dem Tank nutzen. Dann ist die Zusammensetzung konstanter.“
Austauscher mit Vorteilen
Alternativ setzen viele Betriebe auf hochwertige MAT mit 50% Magermilchanteil. Damit lässt sich eine immer gleiche Konzentration der Inhaltsstoffe sicherstellen. Voraussetzung ist das korrekte Anmischen.
Doch daran scheitert es häufig in der Praxis, wie ein Feldversuch zeigt. Angestoßen hatte den Klaus Telaar, Kälberspezialberater bei der Firma Trouw Nutrition zusammen mit Tierarztpraxen. Sie haben 108 Landwirte zur Kälbergesundheit in den ersten 21 Lebenstagen befragt.
Auf den Betrieben untersuchten sie die angerührten Milchtränken und verglichen diese mit der berechneten Tränkekonzentration. Die Landwirte nutzten MAT verschiedener Hersteller. Auf jedem...
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