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Milchproduktion: Weiter Wachsen - wie finanzieren?

Lesezeit: 3 Minuten

Torsten Jensen, Vorstand der Volks- und Raiffeisenbank Niebüll In Schleswig-Holstein hat die Landwirtschaftskammer die Diskussion Aussteigen oder weiter Wachsen? angeschoben. Was raten Sie den Milchviehbetrieben? Jensen: Überdurchschnittlich guten Betrieben, die z. B. eine Milchleistung von über 9 000 kg erzielen, noch freie Kapazitäten bei Stallplätzen und Potenzial für Leistungssteigerung haben, raten wir jedes Jahr um mindestens 10 % ihrer Quote zu wachsen. Und zwar egal zu welchem Preis. Und den schwächeren Betrieben raten Sie jetzt zum Ausstieg aus der Produktion? Jensen: Ja, das ist letztlich auch unsere Aufgabe als Bank, denn wir wollen das Vermögen der Kunden erhalten und den Landwirt von dem finanziellen Druck befreien. Sobald wir erkennen, dass ein Betrieb nachhaltig nur Eigenkapitalverluste zu verzeichnen hat, raten wir zum Ausstieg. Allerdings nicht von heute auf morgen, sondern mit Strategie und begleitender Beratung. Die aktuell hohen Quotenpreise begünstigen einen gelungenen Ausstieg. Betriebliches Wachstum ist ohne Fremdkapital kaum noch möglich. Welche Voraussetzungen müssen Betriebe erfüllen, um für Sie kreditwürdig zu sein? Jensen: Entscheidend sind für uns in erster Linie die Managementfähigkeiten des Betriebsleiters, weil wir es immer mehr mit Blankokrediten zu tun haben, d.h. die Betriebe wachsen in der Regel durch Zupacht oder Investitionen in Spezialgebäude oder Quote. Solche Vermögenswerte stellen für uns als Bank aber kaum Sicherheiten dar, weil sie nur mit deutlichen Abschlägen wieder verwertbar wären. Welche Managementfähigkeiten zählen da konkret? Jensen: Das ist einmal natürlich eine qualifizierte Ausbildung mit guten Fachkenntnissen. Ein guter Betriebsleiter kennt außerdem seine Zahlen und hat eine ordentliche Liquiditätsplanung. Er hält sich an Finanzierungsregeln und Fristen. Unsere guten Landwirte verhandeln hart mit uns über die große Linie ihres Betriebes, verhaspeln sich dabei aber nicht im Klein-Klein wie etwa in Gebühren. Der größte Unterschied zu den schwächeren Betrieben ist aber wohl, dass zukunftsfähige Betriebe eine Strategieplanung haben und wissen, wo sie in fünf Jahren stehen wollen. Viele Banken wenden sich vom Geschäftsfeld Landwirtschaft ab. Warum geht ihre Bank den entgegen gesetzten Weg? Jensen: Für uns ist die Landwirtschaft das solideste Geschäftsfeld überhaupt. Damit haben wir bisher keine Verluste eingefahren, mit gewerblichen Krediten dagegen schon. Das Geschäftspotenzial in der Landwirtschaft ist hier ausgesprochen gut, weil wir überdurchschnittlich gut strukturierte Betriebe haben, die weiter nach vorne wollen. Allerdings muss das Geschäftsfeld Landwirtschaft auch bankseitig professionell betreut werden. Unser Erfolg gibt uns Recht: Wir verzeichnen jedes Jahr zweistellige Zuwächse bei den Marktanteilen!

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