Beim 7. Rindergesundheitstag an der Universität Gießen wurden neue Erkenntnisse zum Stoffwechsel der Hochleistungskuh diskutiert. Die wichtigsten Aussagen sind hier zusammenfasst: Ketose und Fettleber sind bei rechtzeitiger Diagnose so gut wie immer heilbar, berichtet Dr. Manfred Fürll, Universität Leipzig. Er empfiehlt in schweren Fällen auch unter Praxisbedingungen die Durchführung einer Ohrvenen-Dauertropfinfusion mit Glucose und Kochsalzlösung über zwei bis drei Tage. Seiner Meinung nach ist Ketose die Kernerkrankung in den Hochleistungsherden, die allen anderen Krankheiten Tür und Tor öffnet. Festliegende Kühe können mit einer Kombination aus Calcium-Phosphor-Infusion und der oralen Gabe einer Ca/PMineralstofflösung (55 g Ca, 45 g P) am schnellsten wieder auf die Beine gebracht werden. Das sind die Ergebnisse eines Versuchs an der Universität Gießen, die von Dr. Rainer Hospes vorgestellt wurden. Nach dieser Behandlung kamen neun von zehn Kühen wieder dauerhaft auf die Beine. Hospes betonte auch, dass zu hohe Zugkräfte bei der Geburtshilfe aufgrund von Beckenschäden oft zum Festliegen der Kühe führen. Bei diesen helfen dann auch Infusionen nicht weiter.