Viele Swing-Over-Melkstände erreichen scheinbar die erhofften höheren Melkleistungen nicht. In Bayern liegt die Leistung rund 20 % unter der von gleich großen, doppelt bestückten Melkständen. Um die gleiche Melkleistung zu erreichen, müssen die Swing-Over-Melkstände entsprechend größer ausgelegt werden. Das muss bei einem Kostenvergleich mit anderen Systemen berücksichtigt werden.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Landtechnik und Tierhaltung (LfL-Bayern) in Zusammenarbeit mit dem LKV Bayern. Darin wurden die Daten von 79 Swing-Over-Melkständen analysiert und mit konventionellen Melkständen verglichen. Übersicht 3 zeigt die Ergebnisse für die Rassen Fleckvieh und Braunvieh:
Bei den Milchflusskurven gab es eindeutige Unterschiede zwischen Swing-Over- und konventionellen Melkständen: Der höchste Milchfluss, das höchste Minutengemelk und das erzielte durchschnittliche Minutengemelk lagen bei den Swing-Over-Melkständen signifikant niedriger. So war beispielsweise das höchste Minutengemelk im Schnitt der Betriebe um 0,2 kg pro Minute reduziert.
Auch bei der Melk-dauer gab es Unterschiede: Aufgrund des niedrigen Milchflusses verlängerte sich bei beiden Rassen die Plateauphase signifikant auf 2,43 Minuten (Fleckvieh) bzw. 2,31 Minuten (Braunvieh). Bei der Rasse Braunvieh verlängerte sich die Hauptgemelkphase dadurch um fast 30 Sekunden.
Hinsichtlich Leis-tungsdaten (kg Milch, % Fett, % Eiweiß) und Zellzahl gab es keinen signifikanten Unterschied.