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Terrasse mit Fernsicht

Lesezeit: 4 Minuten

Familie Ruppmann hat bei ihrem neuen Milchviehstall auf der Stirnseite einen 290 m² großen Auslauf errichtet. Die Kühe nehmen den Platz an der Sonne gern an.


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Der Ausblick ist großartig: Man schaut über das Dorf Bogel hinweg bis in den Taunus hinein. Eine Sonnenterrasse im Bergcafe? Nein, diesen Ausblick genießen seit 2015 die 160 Milchkühe im Betrieb Ruppmann. Dieser liegt rund 30 km südlich von Koblenz in Rheinland-Pfalz. Lange Jahre haben Torsten und Susanne Ruppmann 50 Kühe in einem Boxenlaufstall von 1977 gehalten. Dann entschied sich Sohn Max nach seiner Ausbildung zum Einstieg in den Betrieb. „Darum wollten wir den Betrieb zukunftsfähig machen. Der alte Stall war zudem dunkel und für die immer größer gewordenen Kühe auch zu klein“, erklärt Ruppmann senior.


Neubau für 160 Kühe:

So entschied sich die Familie für den Neubau eines Kuhstalls mit 160 Plätzen und automatischem Melksystem. „Bei der kleineren Herde haben wir die Kühe noch halbtags auf die Weide lassen können. Das geht jetzt bei 160 Tieren nicht mehr, sie würden auf dem schweren Tonboden alles kaputt treten“, erklärt der Landwirt. Jetzt kommen nur noch die Trockensteher raus. Allein das war Grund genug, sich mit einer Auslauflösung zu beschäftigen.


Den Ausschlag gab letztlich aber eine neue Premiumförderung, die das Land Rheinland-Pfalz für Ställe mit Auslauf im Jahr 2014 auflegte. Hierfür muss es einen Laufhof mit 4,5 m2 pro Tier für ein Drittel der Herde geben.


Ruppmanns haben sich in der Folgezeit viele Ställe mit Auslauf angesehen. Am Ende wählten sie einen 290 m2 großen, planbefestigten Bereich auf der Nordwestseite des Stalls.


Schieber reinigt Fläche:

Der Auslauf schließt sich direkt an die Laufgänge im Stall an. Wollen die Kühe am Stallende von einer Liegenboxenreihe in die nächste, müssen sie über den Auslauf gehen. Die Kühe gelangen dorthin durch Streifenvorhänge, die als Windschutz an den Ausgängen hängen.


Die vier planbefestigten Laufgänge werden mit je einem Faltschieber etwa alle zwei Stunden entmistet. Diese schieben auch außen noch eine Fläche ca. 1,50 m hinter dem Durchgang nach draußen ab. Der Mist gelangt in 50 cm breite Abwurfschächte. Diese sind mit einem Gitter umsäumt, damit die Kühe nicht hineintreten können.


Ursprünglich wollten Ruppmanns die Schieber so installieren, dass sie auch den dahinter liegenden Auslauf in Verlängerung der Laufgänge reinigen. Hinter den drei Liegeboxenreihen hätte es aber im Auslauf drei große Flächen gegeben, die sie von Hand hätten abschieben müssen, weil dort kein Schieber läuft. „Darum haben wir uns für einen Querschieber im Auslauf entschieden“, erklärt Ruppmann. Dieser wird von Hand etwa dreimal am Tag betätigt.


Mist und Regenwasser gelangen in einen Querkanal und verdünnen damit den Mist aus dem Stall. Der Auslauf mit Schieber und Einfriedung hat insgesamt 30000 € gekostet. Nach knapp zwei Jahren haben die Landwirte folgende Erfahrung gemacht:


  • Die Kühe nehmen den Auslauf gut an. Gerade am frühen Nachmittag bei wenig Wind und ohne Regen stehen regelmäßig rund 50 Kühe draußen.
  • Das Brunstgeschehen läuft draußen ab, das Tageslicht stimuliert die Tiere.
  • Ruppmanns haben draußen ein 4,20 m langes, frostfreies Tränkebecken angebracht. Die Tränke wird sehr gut angenommen.
  • Der Arbeitsaufwand pro Tag beträgt ca. 10 min. für das Reinigen der Fläche zwischen Wand und Schieber, was aber bei Übergängen im Stall ohne Laufhof auch nötig wäre.
  • Zusätzliche Kosten und Arbeit fallen im Winter an für Streusalz (ca. 120 €), und Schneeräumen (ca. 1 Std./Tag).
  • Als großes Problem hat sich erwiesen, dass der einfach abgeriebene Betonboden im Auslauf bei Wind schnell abtrocknet, auch im Winter. Auf dem trockenen Boden rutschen die Tiere schnell aus. Daher wollen Ruppmanns ihn nachträglich mit einem Rautenmuster aufrauen lassen. Das war auch im Stall notwenig. Susanne Ruppmann: „Beim nächsten Mal würden wir daher eine Regenwasserzisterne installieren und mit dem Wasser den Auslaufboden regelmäßig befeuchten.“


Hinrich Neumann

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