Bei der Behandlung von Ketosen sollten grundsätzlich Glucocorticoide verwendet werden: Sie verbessern die Milchleistung und die Fruchtbarkeit.
Israelische Wissenschaftler der Universität Hebrew haben 1 847 Kühe in die Gruppen gesund, leichte und schwere Ketose eingeteilt. Die Kühe mit einer leichten Ketose (BHB < 4 mmol/L) bekamen eine orale Propylenglykol-Gabe. Bei den 115 Kühen mit schwerer Ketose (BHB > 4 mmol/L) wurden vier verschiedene Therapien verglichen:
- 500 ml intravenöser Bolus mit 50 % Dextrose, intramuskuläre Injektion von 30 mg Dexamethason (Glucocorticoide) und tägliche Propylenglykol-Gabe.
- Dextrose-Bolus und Dexamethason-Injektion.
- Dextrose-Bolus und tägliche Propylenglykol-Gabe.
- Dexamethason-Injektion und tägliche Propylenglykol-Gabe.
Ergebnisse: Hinsichtlich der Heilungsrate und Milchleistung war die Gruppe 1 am besten, die Gruppe 3 (ohne Glucocorticoide) am schlechtesten. Diese Kühe gaben 1 070 kg weniger Milch. Bei der Fruchtbarkeit schnitten die Kühe mit milden Ketosen (ohne Glucocorticoide) am schlechtesten ab.
Die Wissenschaftler empfehlen deshalb, bei der Ketose-Therapie Glucocorticoide einzusetzen. Diese stabilisieren den Stoffwechsel, das Herz- Kreislaufsystem, das Nervensystem und wirken entzündungshemmend. Zudem weisen die Forscher darauf hin, dass auch bei milden Ketosen die alleinige Propylenglykol-Gabe nicht ausreicht.