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topplus Nach Tierschutzskandal

Bad Grönenbacher Landwirte wegen Tierquälerei zu Gefängnisstrafe verurteilt

Weil sie ihre Rinder nicht tierärztlich behandeln ließen, sind zwei Landwirte, Vater und Sohn, verurteilt worden – der Sohn muss sogar in Haft.​

Lesezeit: 2 Minuten

Im 2019 aufgedeckten sogenannten „Allgäuer Tierschutz-Skandal“ in Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) hat das Landgericht Memmingen am Dienstag ein deutliches Urteil gesprochen. Wegen Tierquälerei bei etlichen Rindern hat der Richter die zwei verantwortlichen Landwirte eines Milchviehhofes zu Haftstrafen verurteilt.

Der 25-jährige Angeklagte muss zwei Jahre und zehn Monaten ins Gefängnis. Zudem bekam er ein fünfjähriges Tierhaltungsverbot. Sein 68 Jahre alter Vater erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor zweieinhalb Jahre beziehungsweise zwei Jahre und zehn Monate Gefängnis für die beiden Männer gefordert.

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Was gilt als erwiesen?

Laut der Süddeutschen Zeitung sah es das Gericht als erwiesen an, dass die beiden Tierhalter kranke Tiere in ihren Ställen nicht von gesunden getrennt und keinen Tierarzt gerufen hatten. Dadurch sollen die Rinder erheblich gelitten haben, einige mussten notgeschlachtet werden.

Selbst Laien hätten bei den kranken Rindern erkennen können, dass die Tiere in einem "erbärmlichen" Zustand gewesen seien, heißt es. Die Angeklagten sollen die Vorwürfe im Prozess weitestgehend zugegeben haben. Bei dem 25-Jährigen lehnte das Gericht das dadurch erhoffte mildernde Strafmaß jedoch ab.

Der Richter erkannte zwar die Last der finanziellen Schwierigkeiten des Hofes und eine Überforderung bei der Arbeit an, so die SZ weiter. Dennoch zeugten ihre Taten von "Ignoranz gegenüber dem Tierschutz". Beide Angeklagte hätten sich zahlreichen Aufforderungen der Behörden, die Zustände auf ihren Höfen zu verbessern, beharrlich verweigert.

Tierschützer hoffen auf möglichst große Abschreckung

Ins Rollen gebracht hatten die Ermittlungen Videos einer Tierschutzorganisation. Entsprechend "hocherfreut" zeigt man sich dort über das Urteil und wertet dies als „historisch“. Die Tierschützer hoffen, dass dies eine "Signalwirkung" auf andere Verfahren habe. Die Rede ist von „effektiver Abschreckung in der industriellen Landwirtschaft“.

2023 gibt es übrigens das nächste Verfahren zu zwei Betrieben. Und Ende 2021 hatte das Landgericht Kempten bereits drei Landwirte aus dem Landkreis Oberallgäu wegen Tierschutz-Verstößen in mehr als 100 Einzelfällen zu Bewährungsstrafen verurteilt, erinnert die Zeitung.

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