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Kommentar

Bauernliebe: Programm mit Potenzial

Das Markenfleischprogramm Bauernliebe bietet für viele Betriebe eine Chance, sich vom Massenmarkt abzuheben. Aber künftig muss mehr kommen: Damit die Rechnung für die Bauern dauerhaft aufgeht.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Alina Schmidtmann und Gerburgis Brosthaus vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Edeka Rasting und Westfleisch haben sich mit ihrem Markenfleischprogramm Bauernliebe ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Frischfleisch und Wurst, die sich durch Geschmack, Tierwohl und Regionalität von der Masse abheben und dadurch 20 bis 30 % höhere Preise erzielen.

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Dabei geht es nicht um eine Handvoll Tiere pro Woche. Sondern aktuell schlachten die Partner 1000 Schweine und 160 Jungbullen pro Woche. Damit ist Bauernliebe momentan das größte unter den Programmen in Haltungsform Stufe 3. Und beide, Westfleisch sowie Rasting, haben sich weit größere Mengen auf ihre Zielflagge geschrieben. Das klingt im ersten Augenblick ambitioniert, denn:

  • Die Edeka-Märkte sind selbstständig. Jeder einzelne Inhaber muss von den hochpreisigen Produkten überzeugt werden, seine Frischetheke danach ausrichten und sein Personal schulen.



  • Den Verbrauchern müssen die hochwertigen Produkte schmackhaft gemacht werden. Öffentlich plädieren die meisten Konsumenten für Tierwohl – an der Theke entscheidet oft das Portemonnaie.



  • Rindermäster, die ihre Ställe mit der Strohprämie aus NRW gebaut haben, können die Haltungsanforderungen von Bauernliebe ohne Schwierigkeiten erfüllen. Für alle anderen Betriebe kommt das Label nicht in Frage. Denn ein Umbau des Vollspaltenstalls lohnt sich nicht für 45 €/Tier.



  • Für Schweinemäster ist die Entscheidung schwerer. Sie müssen ­investieren und ihr gesamtes Produktionssystem auf Außenklima umstellen. Das muss sich arbeitswirtschaftlich, aber auch kostenmäßig rechnen.



  • Durch die GVO-freie Fütterung entstehen allen Landwirten deutlich höhere Kosten.

Und doch bietet dieses Markenfleischprogramm unterm Strich für viele Betriebe eine Chance, sich vom Massenmarkt abzuheben – in Zeiten rückläufigen Fleischkonsums nicht die schlechteste Strategie.

Dennoch gilt: Für den Augenblick ist gut, was Rasting und Westfleisch mit ihrem Programm leisten. Aber künftig muss mehr kommen: Damit die Rechnung für die Bauern dauerhaft aufgeht, muss der Mehraufwand unterm Strich zu mehr Wertschöpfung führen – im fairen Dreiklang für alle Beteiligten.

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