In der Städteregion Aachen sollen zwei Milchviehherden mit zusammen rund 800 Kühen, Jungrindern und Kälbern getötet werden, weil sich ein Teil davon aus ungeklärter Ursache mit dem Bovines Herpesvirus 1 (BHV1) infiziert habe. Die Bauern wehren sich dagegen – bis zur gerichtlichen Entscheidung sei die Massentötung ausgesetzt worden, heißt es in der Pressemitteilung der freien Bauern Nordrhein-Westfalen, die zu der Aktion aufgerufen hatten.
75.000 Unterschriften für das Überleben
Auch eine Bürgerinitiative sei in Anbetracht der drohenden Schlachtungen gegründet worden. Fast 75.000 Menschen hätten inzwischen eine Petition gegen die Massentötung unterzeichnet, heißt es. Die Sprecherin der Bürgerinitiative „Rinder Retten“ Gabriele Rossbach vermutet, dass es bei der Tötung im Handelsvorteile für Rinderexporteure geht. In den vergangenen Jahren seien sieben Herden zwangsweise getötet worden. Es traue sich zukünftig kein Landwirt mehr, Rinder artgerecht auf der Weide zu halten.
Tötung sei kein gesetzliches Muss
Politiker aus der Region seien ebenfalls für eine Lösung, bei der beide Rinderherden leben bleiben können. „Die Tötung ist kein gesetzliches Muss, sondern nur eine Kann-Bestimmung, um die handelspolitischen Vorteile zu erhalten“, so Ute Nußbaum, Vorsitzender der CDU in Aachen-Oberforstbach. Auf EU-Ebene sei eine Lockerung der Vorgaben konkret geplant. Die Organisatoren gehen davon aus, dass der Druck auf die Politik nach der Demonstration weiter zunimmt.