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Diskussionen über die Zukunft der Milchwirtschaft

Die Milcherzeugung bewegt sich in eine unsichere Zukunft. Vertreter aus Politik, Milchindustrie und Landwirtschaft diskutieren aktuelle Probleme.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zukunft der Milchwirtschaft war das Thema auf dem 14. Forum Milch NRW der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch NRW). Rund 100 Branchenvertreter tauschten sich unter der Moderation von Detlef Steinert, Chefredakteur der LZ-Rheinland, dazu aus.

Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, lobte die Milchbranche, die sich insbesondere während der Coronapandemie standhaft gezeigt habe. Die Ministerin bedauert jedoch, dass die Vorschläge der Borchert-Kommission in dieser Legislaturperiode nicht zum Abschluss gekommen sind. Vor allem der Um- und Neubau stelle Landwirte vor Probleme. Heinen-Esser erlebe das gerade selbst auf Haus Düsse. „Die bau- und emmissionsschutzrechtlichen Probleme, die bei der Genehmigung für den Stallbau auf Haus Düsse aufkommen, könnte man glatt als Überschrift für meine Amtszeit verwenden, so lange beschäftigt uns das schon.“ Ihr Fazit: Es ist Zeit, die gesetzlichen Rahmenbedingungen anzupassen und finanzielle Grundlagen zu schaffen.

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Ludwig Börger, Geschäftsführer von QM Milch und Milchreferent des Deutschen Bauernverbands, begrüßt die Ziele der Borchert-Kommission und der Zukunftskommission Landwirtschaft ebenfalls. Diese würden den Willen zur Vergütung landwirtschaftlicher Produkte zeigen. Allerdings sei die Konkretisierung sowie die Verlässlichkeit der angestrebten Rahmenbedingungen notwendig. Es zeige sich, dass die Akteure aus der Lebensmittelkette schneller agieren. Für den langfristigen Erfolg brauche die Milchwirtschaft Unternehmer, die bereit seien, die Erwartungen des Marktes zu erfüllen. Diese würden sich immer schneller und weiter steigern. Der Erfolg politischer und wirtschaftlicher Initiativen sei davon abhängig, in welchem Maße sie verlässliche Rahmenbedingungen schaffen.

Grundsätzlich sieht Börger die Milchviehhaltung gut aufgestellt. „Würde ich Freunden aus Berlin-Mitte einen Boxenlaufstall zeigen, würden sie das vielleicht als Massentierhaltung bezeichnen. Aber sie würden die Haltung auch okay und nachvollziehbar finden. Da sehen wir uns in der Schweine- und Geflügelhaltung mit größerem Gegenwind konfrontiert.“

Heinrich Gropper, Geschäftsführer der Molkerei Gropper in Bissingen, sieht die Milchbranche mit Veränderungen konfrontiert. Der wachsende Markt für Milchalternativen sowie steigende Ansprüche an Tierwohl und Nachhaltigkeit verlange die Orientierung am Markt. Außerdem sei die Umsetzung von Mehrwertkonzepten in Hinblick auf Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit unerlässlich. Der Satz „Am Regal endet die Moral“, sieht er als treffend an. Trotzdem weist er darauf hin, dass Verbraucher bei allgemein höheren Lebensmittelpreisen in letzter Konsequenz auch den höheren Preis zahlen würden.

Öffentlichkeitsarbeit als Chance

Benedikt Langemeyer ist Milchviehhalter, Vorsitzender im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit der LV Milch NRW und DMK-Aufsichtsrat. Er klagt eine Doppelmoral der Politik an. Als Beispiel nennt Langemeyer die Heraufsetzung des Mindesttransportalters für Kälber von 14 auf 28 Tage. Diese Entscheidung würde von keiner wissenschaftlichen Grundlage getragen und trübe das Vertrauen in die Politik. Eine Chance sieht der Landwirt in der Öffentlichkeitsarbeit: „Der Trend zu pflanzlichen Alternativen ist da, gar keine Frage. Wir müssen es uns aber zur Aufgabe machen, das Besondere der Milch immer wieder herauszustellen.“

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Rind und Schwein und Mitglied der Borchert Kommission, Georg Geuecke betont, dass die steigenden Auflagen für Tierhalter vor allem Familienbetriebe dazu zwingen, ihren Betrieb aufzugeben. Mit Hinweis auf Jochen Borchert, der die Nutztierhaltung mit einem großem Tanker vergleiche, der auf einer Straße mit Leitplanken wenden muss, erklärte Geuecke:. „Die Leitplanken dürfen nicht zu eng sein, sonst kann der Tanker nicht drehen." Den Abstand der Leitplanken bestimme die Politik, indem sie den Landwirten Rahmenbedingungen vorgeben. Diese seien jetzt wichtig, um die Position der Familienbetriebe zu stärken.

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