EU-Staaten einig bei US-Exportmengen von Rindfleisch in die EU. Nach der Einigung vor der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf im März, haben am Freitag auch die EU-Mitgliedstaaten in Luxemburg formell dem Kompromiss im Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten über die Einfuhr von jährlich 35.000 Tonnen hormonunbehandeltem amerikanischen Rindfleisch in die EU zugestimmt
Hogan: "Durchbruch mit unserm Haupthandelspartner USA"
EU-Agrarkommissar Phil Hogan zeigte sich am Freitag in Brüssel erfreut über den abgesegneten Deal mit den USA: „Mit dem erfolgreichen Verhandlungsergebnis hat die EU-Kommission einen wirklichen Durchbruch mit einem unserer Haupthandelspartner erzielt“:
„Das Abkommen wird weder das Gesamtvolumen, noch die Qualität oder die Sicherheit des in die EU eingeführten Rindfleischs verändern. Die hohen europäischen Standards werden eingehalten“ versicherte Hogan in Brüssel.
Mit diesem Schritt unterstreiche die EU ihren Willen, die Beziehungen zu den USA auf eine neue Grundlage zu stellen. Ganz im Sinne des im Juli 2018 geführten Spitzentreffens zwischen dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Weißen Haus in Washington werde damit eine neue Phase der Beziehungen eingeläutet.
Zunächst soll sich die US-Lieferquote auf 18.500 Tonnen im Jahr belaufen und dann binnen sieben Jahre schrittweise bis auf die Maximalmenge erhöht werden. Ursprünglich war Washington in dem Rindfleischstreit mit der EU eine Freihandelsquote von 45.000 t pro Jahr zugesagt worden.
US-Exportquote wird innerhalb 7 Jahren ausgeweitet
Dieses auf WTO-Ebene ausgehandelte Einfuhrkontingent soll auch auf die Exportländer Argentinien, Uruguay und Australien mit aufgeteilt werden. Die EU-Kommission bestätigte am Freitag in Brüssel, dass die angelaufenen Freihandelsgespräche mit Australien Anfang Juli in Brüssel fortgesetzt werden.
Die jetzt zwischen USA und EU ausgehandelte Rindfleischeinfuhrquote soll - nach Angaben der Brüsseler Behörde – bereits im Vorfeld mit den drei betroffenen rindfleischexportierenden Drittstaaten abgeglichen worden sein.
Hormonfleischstreit vor der WTO beigelegt
Die den US-amerikanischen Rindfleischlieferanten vorbehaltene Exportquote wird in den kommenden sieben Jahren auf bis zu 35.000 Tonnen aufgestockt. Argentinien, Australien, Brasilien und weitere Drittländer müssen sich laut WTO-Vereinbarung das Jahres-Restkontingent aufteilen.
Das Kontingent wurde 2013 von der EU angesetzt, um sich mit den USA im "Hormonstreit" zu einigen, der die Einfuhr von hormonbehandeltem Rindfleisch aus den USA in die EU verboten hatte. Der lange schwelende transatlantische Agrar-Handelsstreit konnte mit der jetzt erzielten Einigung beigelegt werden.